Meine Anfrage hat einen bedenklichen Blick auf die Fließgewässer in Hamburg geworfen. Gemäß den erhobenen Daten befinden sich 30 der insgesamt 32 Fließgewässer nur auf einem „mäßigen“ ökologischen Niveau, während die verbleibenden zwei sogar als „unbefriedigend“ eingestuft werden. Diese Bewertungen stammen aus der Umweltüberwachung, die die Gewässer anhand einer Skala von sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend und schlecht klassifiziert (SKA 22/14060).
Auch der chemische Zustand der Fließgewässer gibt wenig Anlass zur Hoffnung. Keines der 32 Gewässer erreicht den Status „gut“; sie sind alle in einem Zustand, der als „nicht gut“ bewertet wird.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die bisherigen Bemühungen zur Verbesserung des ökologischen Potenzials keine erkennbaren Früchte getragen haben. Für 14 der Fließgewässer wird voraussichtlich bis nach 2027 Zeit benötigt, um das ökologische Potenzial auf ein „gutes“ Niveau zu heben. Für 18 Gewässer wird angestrebt, dieses Ziel bis 2027 zu erreichen. Ich bezweifele die Realisierbarkeit dieser ambitionierten Ziele, insbesondere da die verbleibende Zeit knapp ist.
Die Verantwortung für die Verbesserung des ökologischen und chemischen Zustands liegt laut Senat bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) sowie dem Institut für Hygiene und Umwelt. Beide Institutionen sind dazu aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Verschlechterung der Fließgewässer umzukehren und die angestrebten Ziele zu erreichen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Behörden und Umweltschutzorganisationen geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Gewässer in Hamburg wieder in einen zufriedenstellenden Zustand zu versetzen und langfristig zu schützen.