Die durchschnittlichen Strom-Netzentgelte im Norden Deutschlands nehmen eine Spitzenposition ein, wobei Schleswig-Holstein mit 13,70 Cent je Kilowattstunde den ersten Platz belegt. Diese Preissituation wird vor allem auf die Flächenstruktur Schleswig-Holsteins und den massiven Bau von Windkraftanlagen zurückgeführt, was zu erheblichen Netzausbaukosten führt. Überraschenderweise folgt Hamburg mit 13,18 Cent, obwohl dort vergleichsweise weniger Windkraftanlagen existieren. Im Vergleich zu den Stadtstaaten Berlin (10,50 Cent) und Bremen (8,33 Cent) schneidet Hamburg als teurer ab, was bedeutende Belastungen für die Verbraucher mit sich bringt.
Laut dem Senat spiegeln die Netzentgelte in Hamburg im Wesentlichen die Ausgaben der Stromnetz Hamburg GmbH (SNH) für die Ertüchtigung (Erhalt und Erneuerung) und den Ausbau des Stromnetzes wider. Dabei haben die Versorgungssicherheit und die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes oberste Priorität. Im Jahr 2023 betrugen die Gesamteinnahmen der SNH durch Netzentgelte etwa 574 Millionen Euro, während der Stromabsatz im gleichen Zeitraum 9,588 Terawattstunden erreichte.
Die Berechnung der Netzentgelte der SNH für das Jahr 2023 basierte auf den Gesamteinnahmen durch Netzentgelte von 574 Millionen Euro. In dieser Summe sind auch die Kosten für den vorgelagerten Netzbetreiber, die 50Hertz Transmission GmbH, in Höhe von 133 Millionen Euro eingeflossen. Die Gesamtkosten verteilen sich gemäß dem Wälzungsmechanismus auf die verschiedenen Spannungsebenen wie folgt:
Niederspannung: Kosten in Höhe von 410 Millionen Euro, davon entfallen 59,4 Millionen Euro auf anteilige Kosten des vorgelagerten Netzbetreibers.
Mittelspannung: Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro, wovon 35,8 Millionen Euro auf den vorgelagerten Netzbetreiber entfallen.
Hochspannung: Kosten in Höhe von 64 Millionen Euro, wovon 37,8 Millionen Euro auf den vorgelagerten Netzbetreiber entfallen.
Diese Zahlen verdeutlichen die Komplexität und die vielfältigen Kostenstrukturen, die bei der Berechnung der Strom-Netzentgelte berücksichtigt werden müssen. Trotz der Bemühungen, die Kosten für die Verbraucher zu minimieren, bleiben die Netzentgelte in Hamburg und Schleswig-Holstein weiterhin vergleichsweise hoch, was eine Herausforderung für die Energiewende und die Stromversorgung in der Region darstellt.