Die Bezirksversammlung Wandsbek lädt am Montag, den 23. September 2024, zur feierlichen Einweihung einer neuen Stele des „Wandsbeker Weges der Erinnerung“ ein. Die Gedenkstele für Wanda Hoffmann wird um 18:00 Uhr an der Ecke August-Krogmann-Straße/Günter-Püstow-Straße in Hamburg, neben den bereits dort verlegten Stolpersteinen, eingeweiht.
Wanda Hoffmann, eine ehemalige Insassin des Versorgungsheimes Farmsen, war in der NS-Zeit mehrfach Opfer von Verfolgung. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung und ihrer Alkoholerkrankung wurde sie als „asozial“ stigmatisiert. Bereits Ende der 1920er Jahre wurde sie im Staatskrankenhaus Friedrichsberg (heute: Schön Klinik) behandelt. 1931 folgte ihre Zwangseinweisung ins Versorgungsheim Farmsen. Ab 1933 wurde sie in der Heil- und Pflegeanstalt Langenhorn (heute: Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll) untergebracht, aus der sie bald als geheilt entlassen wurde. Doch ihr Leidensweg war damit nicht beendet. Im September 1937 wurde sie erneut in die Langenhorner Anstalt eingewiesen und wenig später in die Anstalt Lübeck-Strecknitz verlegt, wo sie als „arbeitende Kranke“ galt.
Ihr Schicksal nahm eine tragische Wendung am 16. September 1940, als sie von der Berliner „Euthanasie“-Zentrale T4 (Tiergartenstraße 4) erfasst und zwangsweise abgeholt wurde. Im Rahmen einer Sonderaktion gegen Juden in Heil- und Pflegeanstalten wurde sie in die Hamburger Sammelanstalt Langenhorn gebracht und eine Woche später in die Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel deportiert. Dort wurde Wanda Hoffmann am 23. September 1940, genau 84 Jahre vor der geplanten Einweihung der Stele, in der Gaskammer mit Kohlenmonoxid ermordet.
Die Einweihung der Stele wird begleitet von Ansprachen durch Karin Knitter-Lehmann, stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung Wandsbek, und Ingo Wille von der Stolperstein-Initiative Hamburg. Im Anschluss findet um 19:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung im Treffpunkt von Fördern & Wohnen in der Meilerstraße 32, Hamburg, statt. Der Zugang ist über die Meilerstraße oder die August-Krogmann-Straße 113-115 (neben der Grundschule) möglich.
Der „Wandsbeker Weg der Erinnerung an Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus“ erstreckt sich über den gesamten Bezirk und wurde von der Bezirksversammlung Wandsbek ins Leben gerufen. An verschiedenen Orten des Bezirks erinnern Stelen an das Schicksal einzelner Verfolgter und Widerstandskämpferinnen und -kämpfer des Nationalsozialismus mit Bezug zum Bezirk Wandsbek. Über QR-Codes auf den Stelen können Besucherinnen und Besucher weiterführende Informationen auf der Homepage des Bezirksamtes Wandsbek abrufen.
Weitere Informationen über den Weg der Erinnerung und die Stele für Wanda Hoffmann sind auf der offiziellen Website der Bezirksversammlung Wandsbek zu finden: www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/bezirke/wandsbek/bezirksversammlung-wandsbek/stele-wanda-hoffmann-85314.