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Umweltbehörde zur aktuellen Gewässersituation: Verschlechterung aufgrund der Wetterlage möglich

Der Senat teilt mit: „Aufgrund der hohen Temperaturen und der fehlenden Niederschläge sind die Wasserstände insbesondere in vielen kleineren Fließgewässern und auch stehenden Gewässern auf niedrigem Niveau. Das Auftreten von massiven Blaualgenblüten ist gerade im Bereich stehender oder langsam fließender Gewässer sehr wahrscheinlich bzw. wird bereits beobachtet.

Die aufgeheizten Wassertemperaturen können in Verbindung mit zu hohen Nährstoffgehalten und der Niedrigwassersituation auch in den kleineren Hamburger Stadtgewässern wie z. B. Tarpenbek, Wandse und Schleemer Bach zu einer angespannten Sauerstoffsituationen führen. Kommt es dann  zu heftigen lokalen Niederschlagseinträgen in die Gewässer, führt der biologische Abbau des durch den heftigen Niederschlag zusätzlich eingetragenen organischen Materials (u. a. Pollen, Staub, Erde oder auch Schadstoffe von den Straßenoberflächen) zu einer weiteren Sauerstoffzehrung. Fischsterben sind dann auch in diesen Gewässern möglich.

In Unter diesen Umständen bittet die Umweltbehörde, die Hamburgerinnen und Hamburger, folgendes zu beachten:

  • Das Baden in Gewässern, in denen Blaualgen beobachtet werden („grüner Teppich“) sollte aus gesundheitlichen Gründen unterlassen werden; insbesondere Kinder und Hunde sollten von Blaualgenansammlungen – auch im Uferbereich – ferngehalten werden.
  • Das auf Grund von Blaualgen angeordnete Badeverbot an ausgewiesenen Badegewässern (derzeit am Öjendorfer See) ist unbedingt zu befolgen (aktuelle Infos unter: www.hamburg.de/badegewaesser).
  • In Badegewässern  können bei Temperaturen ab 20 Grad auch Zerkarien, die einen juckenden, aber in der Regel ungefährlichen Ausschlag verursachen, auftreten.
  • Die im Rahmen des Gemeingebrauchs erlaubnisfreie, aber begrenzte Entnahme von Wasser aus den kleineren Oberflächengewässern sollte eingestellt werden, um die ohnehin geringen Wassermengen nicht weiter zu reduzieren.
  • Beim Auftreten von Fischsterben ist die Rufnummer 42840 23 00 zu informieren; von dort wird dann das Abfischen der Kadaver veranlasst.
  • Keine Wasservögel füttern: Wenn Sie sich auch für die Verbesserung der hamburgischen Gewässer einsetzen wollen, verzichten Sie auf das Füttern von Wasservögeln, da zum einen die Tiere kein Brot vertragen und zum anderen die Gewässer durch das übermäßige Nährstoffangebot stark belastet werden.

Bei länger andauernden hohen Temperaturen und fehlenden Niederschlägen gibt es derzeit keine wirkungsvollen Maßnahmen, um die niedrigen Wasserstände, das Austrocknen einiger Gewässer sowie ein Fischsterben zu verhindern. Insbesondere kleine, stehende oder nur gering fließende Gewässer sind gefährdet. Das „Verrieseln“ von Frischwasser ist nicht sinnvoll, da es nur einen lokal und zeitlich eng begrenzten Effekt hat und nicht dauerhaft möglich ist. Durch die seit mehreren Jahren durchgeführte Umsetzung zahlreicher Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung der hamburgischen Gewässer durch die Umweltbehörde gemeinsam mit den Wasserbehörden der Bezirksämter soll der Zustand der Gewässer so verbessert werden, dass sie auch Extremsituationen besser überstehen können.

Mögliche Maßnahmen an kleineren Gewässern um u. a. einem Sauerstoffmangel vorzubeugen sind z. B.:

  • Die dezentrale Niederschlagswasserbewirtschaftung zum Erhalt bzw. Verbesserung des naturnahen Wasserhaushalts
  • Gewässerrenaturierungen
  • Verbesserung der Gewässerstruktur
  • Gewässerrandstreifen
  • Niederschlagswasserbehandlung vor Einleitung in ein Gewässer

Auch wenn schon eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt wurde, benötigt die Umsetzung aller Maßnahmen einen längeren Zeitraum. Die positiven Auswirkungen von Maßnahmen auf die Gewässer setzen zudem zeitverzögert ein.“