Auf meine Anfrage (22/7874, 1) teilt der Senat mit, dass es in Steilshoop keine einzige Frauenarztpraxis gibt. Eine Ärztin wollte dies ändern und eine Niederlassung in Steilshoop eröffnen. Die Ärztin beherrscht mehrere Sprachen und hätte somit einen interkulturellen Ansatz verfolgt. Dies wurde von den entsprechenden Zulassungsgremien jedoch abgelehnt.
Hintergrund ist, dass bei den Frauenärztinnen und Frauenärzten der Versorgungsgrad für den Planungsbereich Hamburg bei 107,9 Prozent (Stand 01.01.2022) liegt. Im Planungsgebiet Hamburg sind daher durch den Landesausschuss für alle Arztgruppen Zulassungsbeschränkungen angeordnet worden.
Viele Patientinnen und Patienten schildern jedoch, dass es schwer ist, einen Termin beim Frauenarzt zu bekommen. Wenn sie einen Termin ergattern können, dann meist in Praxen, die weit von Steilshoop entfernt liegen.
Es ist erschreckend, dass man in Steilshoop – einem Stadtteil, in dem viele Frauen leben, die der deutschen Sprache nicht immer mächtig sind – keinen interkulturellen Frauenarzt möchte.
Gerade bei gesundheitlichen Themen ist es enorm wichtig, genau zu verstehen, was die Ärztin oder der Arzt seinem Gegenüber mitteilen möchte. Umso trauriger ist es, dass einer potenziell kompetenten Ärztin versagt wurde, hier ihre Praxis zu eröffnen. Eine vertane Chance.