Für die Anwohner der Straße „Im Soll“ und ihre Kinder, die die Schule „Surenland“ besuchen, stellt der tägliche Schulweg eine Herausforderung dar. Besonders der Weg über den Bramfelder Weg und die Straße „Reembusch“ birgt Risiken, da der Verkehr zunehmend dichter und die Rücksichtnahme von Autofahrern geringer wird. Zwar gibt es in der Straße „Reembusch“ einen Zebrastreifen, dieser bietet jedoch nur an einer Stelle eine sichere Querung von Süden nach Norden.
Angesichts dieser Situation stellten besorgte Eltern und Anwohner die Frage, ob weitere Zebrastreifen eingerichtet werden könnten, um eine sichere Überquerung der Straße für Schulkinder und Fußgänger zu ermöglichen. Die Polizei prüfte den Antrag auf Grundlage der geltenden Richtlinien, kam jedoch zu einem ernüchternden Ergebnis.
Prüfung durch die Polizei: Tempo-30-Zone erschwert Umsetzung
Die Polizei erklärte, dass sich die betroffene Stelle im Tegelweg in einer Tempo-30-Zone befindet. Laut der Richtlinie für die Anordnung und Einrichtung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) gelten Zebrastreifen in Tempo-30-Zonen als entbehrlich, es sei denn, besondere Umstände machen sie zwingend erforderlich. Solche Umstände wären beispielsweise eine Unfallhäufung an der Stelle oder eine hohe Zahl von querenden Fußgängern in Relation zum Fahrzeugaufkommen.
Eine Auswertung der elektronischen Unfallsteckkarte (EUSKA), die Unfälle an bestimmten Stellen dokumentiert, zeigte jedoch, dass in den letzten drei Jahren keine Unfälle mit Fußgängern an der angefragten Stelle im Tegelweg gemeldet wurden. Auch die Querungszahlen von Fußgängern und das Kfz-Aufkommen, die von der Stadtteilpolizistin an sechs Terminen erhoben wurden, lagen weit unter den notwendigen Schwellenwerten für die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs.
Ergebnisse der Verkehrszählung
Die Verkehrszählungen ergaben folgendes Bild:
Datum | Uhrzeit | Querende Fußgänger | Kfz-Aufkommen |
---|---|---|---|
Montag, 14.10.24 | 12:50 – 13:30 | 12 | 195 |
Dienstag, 15.10.24 | 12:05 – 13:15 | 35 | 323 |
Mittwoch, 16.10.24 | 07:30 – 08:00 | 31 | 185 |
Montag, 11.11.24 | 12:00 – 13:20 | 12 | 335 |
Dienstag, 12.11.24 | 07:30 – 08:00 | 9 | 162 |
Dienstag, 12.11.24 | 12:15 – 13:10 | 10 | 168 |
Gemäß der Richtlinie sind Zebrastreifen erst ab 50-100 querenden Fußgängern pro Stunde bei 200-450 Kfz pro Stunde möglich. Regelhaft werden sie erst ab 100-150 querenden Fußgängern bei einem Fahrzeugaufkommen von 450-600 Kfz/h angeordnet. Diese Werte wurden zu keiner Zeit erreicht.
Fazit: Kein Zebrastreifen in Aussicht
Die Polizei kam zu dem Schluss, dass die Einrichtung eines weiteren Zebrastreifens im Tegelweg angesichts der aktuellen Verkehrszahlen und der besonderen Regeln für Tempo-30-Zonen nicht möglich ist. Für die Anwohner bleibt die Situation somit unverändert. Dennoch bleibt die Sicherheit der Kinder und Fußgänger ein wichtiges Anliegen, das weiterhin diskutiert werden sollte – möglicherweise unter Einbeziehung alternativer Maßnahmen wie zusätzlichen Verkehrssicherheitsaktionen oder temporären Geschwindigkeitskontrollen.
Die Eltern der Schulkinder hoffen auf eine Lösung, die langfristig für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgt. Die Debatte bleibt eröffnet.