Durch beständige Schriftliche Kleine und Große Anfragen in der Bürgerschaft konnte die Hamburger CDU das wahre Ausmaß der Baumzerstörung in Hamburg aufdecken. Bisher wurde nur über das Straßenbaumdefizit berichtet, doch auch Privatbäume sowie Bäume auf öffentlichem Grün gehören dazu. Das Defizit von 2015 bis heute liegt bei mindestens 24.903 Bäumen. Im Jahr 2021 betrug das Defizit bei Straßenbäumen, Bäume auf Privatgrundstücken sowie im öffentlichen Grün 6.509. Diese Zahl basiert auf den Daten, die uns der Senat und die Bezirksämter als Antworten auf Anfragen geliefert haben. Die CDU-Fraktion ist immer hartnäckig geblieben und hat sich nicht von angeblichen Erfolgsmeldungen des Senats blenden lassen. Nun werden mehr Fällungen und Nachpflanzungen als zuvor erfasst.
Das Defizit könnte allerdings noch viel größer sein, denn für Privatfällungen und für Fällungen auf öffentlichem Grün fehlen Daten aus einigen Jahren und von einigen Bezirken. Doch durch Druck der CDU-Fraktion sind immer mehr Zahlen ans Tageslicht getreten, die vorher nicht bekannt gegeben wurden. Bei Privatfällungen ist auch das Problem, dass sie oft als Zahl der Beantragung
gezählt werden, nicht als Zahl der Bäume. Das heißt, dass zehn als Privatfällung gezählte Fälle tatsächlich 25 gefällte Bäume sein könnten. Zudem fallen auch illegale Fällungen aus der Statistik heraus. Bäume auf Gelände, das dem Bund, also nicht der Stadt Hamburg gehört, werden grundsätzlich ebenso statistisch nicht ausgewertet. Was bei den Autobahnen beispielsweise abgeholzt
wird, wird grundsätzlich nicht erfasst. Die Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion fordert seit Jahren: Jeder Baum muss endlich mindestens eins zu eins nachgepflanzt werden. Wir müssen
unsere grüne Stadt auch grün erhalten!
Der Senat versucht zu argumentieren, dass das Baumdefizit auf privatem Grund in Höhe von 3.510 Bäumen im Jahr 2020 nicht bewertet werden kann,
da die Statistiken der Bezirksämter sich unterscheiden. Dies verdeutlicht, dass endlich einheitliche Statistiken zu erheben sind. Dies ist seit Jahren eine Forderung der CDU sowie des NABU. Eine entsprechende Anpassung der Baumschutzverordnung ist angezeigt. Des Weiteren wird damit argumentiert, dass mithilfe der Ausgleichszahlungen auch neue Bäume im öffentlichen Raum
gepflanzt werden. Diese These hinkt, da auch die Statistik für Bäume im öffentlichen Raum (Straßenbäume sowie Bäume im öffentlichen Grün) negativ ist (Drs. 22/8648).
Der Umweltsenator hatte im NDR-Interview im Jahr 2021 sogar versucht zu argumentieren, dass trotz eines Defizites bei den Straßenbäumen die Anzahl der Straßenbäume gestiegen sei und dies als Erfolg zu vermelden sei. Jedoch hatte er verschwiegen, dass die Anzahl der Straßenbäume durch Umwidmung von Bäumen im öffentlichen Grün entstanden ist.