Schadnager wie Ratten und Mäuse sind in jeder Großstadt ein allgegenwärtiges Problem, und auch Hamburg bleibt davon nicht verschont. Trotz der Bemühungen zur Bekämpfung treten immer wieder Schwierigkeiten auf, sei es durch Vergiftungen von Haustieren, Wildtieren oder sogar Kindern. Im Jahr 2022 wurden im Landesgebiet Hamburg 1.336 Rattensichtungen gemeldet.
In jeder Großstadt der Welt sind Schadnager, wie Ratten und Mäuse, ein allgegenwärtiges Problem, und Hamburg bildet hier keine Ausnahme. Trotz vieler Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung treten immer wieder Probleme auf.
Die Zahlen in Hamburg
Im Jahr 2022 wurden im Landesgebiet Hamburg 1.336 Rattensichtungen gemeldet. Für das Jahr 2023 sind bisher 1.251 Meldungen beim Institut für Hygiene und Umwelt eingegangen (Stand 29. September 2023). Diese Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die Einsätze durch das Institut für Hygiene und Umwelt vor Ort. Aktivitäten privater Schädlingsbekämpfungsfirmen werden nicht gesondert statistisch erfasst. Diese Zahlen zeigen, dass das Problem der Schadnager in Hamburg nach wie vor präsent ist (Quelle: Drucksache 22/13130).
Vorsicht bei Schädlingsbekämpfungsmitteln: Gefahren
Bei der Bekämpfung von Schadnagern greifen viele auf giftige Substanzen namens Rodentizide zurück. Diese sind so entwickelt, dass Nagetiere sie aufgrund von Lockstoffen fressen. Das Problem dabei: Diese Lockstoffe wirken auch auf andere Tiere, was zu unbeabsichtigten Vergiftungen bei Haustieren, Wildtieren und sogar Kindern führen kann. Zudem kann die Aufnahme vergifteter Nagetiere zu Sekundärvergiftungen bei anderen Tieren führen.
Ein spezielles Mittel namens Alpha-Chloralose wird verwendet, das bis Ende 2023 noch weiter bewertet wird. Dieses Mittel kann von Privatpersonen erworben werden, ist jedoch nur für die Bekämpfung von Hausmäusen in Innenräumen zugelassen. Die Behörden in Hamburg halten sich an die Vorschriften der Europäischen Union bezüglich seiner Verwendung.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Anwendung von Alpha-Chloralose bei unsachgemäßer Verwendung gefährlich sein kann, insbesondere in Innenräumen. Im Falle von Missbrauch von Giften oder anderen Gefahrstoffen, sollten Sie sich an die Polizei Hamburg wenden, um Umwelt- und Verbraucherschutzdelikte zu melden.
Aus meiner Sicht muss der Senat bei öffentlichen Aufträgen auf den Einsatz von Alpha-Chloralose in Innenräumen verzichtet, da es immer wieder zu unsachgemäßen Anwendungen und Unfällen mit Haustieren und Kindern kommt, ohne dass ein Gegenmittel verfügbar ist.
Ursachen für Rattenvorkommnisse
Der Senat von Hamburg sieht die Hauptursachen für Rattenvorkommnisse nach wie vor in der Vogelfütterung, der Wildtierfütterung auf öffentlichen Flächen und zunehmend in der Hühnerhaltung auf Privatgrundstücken. Einen weiteren Faktor stellt die unsachgemäße Lagerung von Müll dar, insbesondere in Mehrfamilienhäusern. Diese Bedingungen bieten den Nagetieren Nahrung und Unterschlupf, was zu vermehrten Sichtungen führt.
Um dieser Ursachen entgegenzuwirken, ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen. Die CDU-Fraktion setzt sich seit Jahren für saubere und ordentliche Stadtviertel ein und fordert die Wiedereinführung des bezirklichen Ordnungsdienstes. Nur so können die Ursachen endlich behoben werden.
Entwicklung und Verteilung der Einsätze
Das Institut für Hygiene und Umwelt beobachtet in den letzten fünf Jahren eine gleichbleibende Entwicklung im Hinblick auf Rattenvorkommnisse. Im Durchschnitt werden zwischen 1.300 bis 1.500 Einsätze pro Jahr durchgeführt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist für 2023 mit einer leichten Steigerung zu rechnen. Die prozentuale Verteilung dieser Einsätze nach Bezirken gestaltet sich wie folgt:
Hamburg-Mitte: 15%
Altona: 14%
Eimsbüttel: 16%
Hamburg-Nord: 16%
Wandsbek: 23%
Harburg: 11%
Bergedorf: 5%
Diese Daten zeigen, dass die Schadnagerbekämpfung in einigen Bezirken intensiver ist als in anderen.
Insgesamt ist die Schadnagerbekämpfung in Hamburg eine wichtige Aufgabe, um die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt zu schützen. Es ist ratsam, verantwortungsvoll mit Müll und Tierfütterung umzugehen, um die Anziehungskraft für Nagetiere zu reduzieren und die Verwendung von Rodentiziden auf ein Minimum zu beschränken, um Vergiftungen bei anderen Tieren zu vermeiden.