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Sauberkeitsmonitoring – Senat meint Hamburg sei sauber – Was meinen Sie? Ist Hamburg sauber? Zu viele Kippen in den Sandkästen!

Vermehrt findet man Zigarettenkippen in Sandkästen von Spielplätzen. Wenn sie nicht aufgesammelt werden, vergiften sie ihre Umgebung (eine Kippe kann bis zu 60 Liter Wasser vergiften) und stellen eine Gefahr für Kleinkinder und Tiere dar. 4.000 Kinder in Deutschland erleiden jährlich eine Nikotinvergiftung. Das Herunterschlucken einer Zigarettenkippe kann bei einem Kleinkind bis zum Tod führen (Quelle: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Berlin). Hier muss der Senat endlich handeln. Entweder werden mehr Kontrolleure eingestellt, welche durch Kontrollen das Wegwerfen verhindern oder die Stadtreinigung muss häufiger die Sandkisten reinigen.
Jedes Jahr veröffentlicht der Senat das Sauberkeitsmonitoring (siehe 22/6798).
Auch der Senat sieht die Problematik mit den Kippen und teilt folgendes mit: „Die SRH hat von den Bezirksämtern 2018 die Zuständigkeit für die Reinigung von Spielplätzen  übernommen, aktuell sind es 744. Typische Verschmutzungsbelastungen auf den Spielplätzen sind Zigarettenkippen, Scherben, Windeln und Verpackungen von Snacks aller Art. Die Reinigungsintervalle auf den Spielplätzen liegen ganzjährig im Schnitt bei 2,5 Durchgängen wöchentlich.“

Zusammenfassung zum Bericht:

Insgesamt lässt sich feststellen, dass 2020 keine nennenswerten Fortschritte gemacht wurden. Die einzelnen Bereiche sind auf selbigen Niveau geblieben oder haben sich z.T. etwas verschlechtert. Begründet wird dies mit dem veränderten Konsum- (mehr Einweg, Verpackungen etc.) und Aufenthaltsverhalten (in Parks und Grünanlagen statt Urlaubsreisen) während der Pandemie. Dennoch wird am Ende ein positives Fazit gezogen.

  • Die meisten gemessenen Stichproben erzielen Sauberkeitskennziffern zwischen 8 und 11, der DSQS-Zielwert für 2020 betrug 8,7 (Vorjahr 8,8). Nach dem derzeitigen Großstädtevergleich liegt Hamburg damit im oberen Mittelfeld.
  • 2020 hat sich der DSQS­Wert für die Fahrbahnen (einschließlich Parkbuchten/­streifen) insgesamt um 0,4 gegenüber 2019 verändert. Dies ist z.T. auf den Anstieg loser Abfälle (Scherben, Zigarettenkippen etc.) zurückzuführen.
  • 2020 hat sich der DSQS-Wert für die Geh- und Radwege gegenüber den Vorjahren um 0,3 verändert. Dies ist u.a. mit der ganzjährigen verstärkten Nutzung des öffentlichen Raumes zu erklären. So gab es u.a. kaum Möglichkeiten, Urlaub außerhalb der eigenen Stadt zu verbringen. Die öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen wurden noch stärker als in den Vorjahren in Anspruch genommen.
  • Für ganz Hamburg hat sich die Anzahl der Papierkörbe erhöht, wodurch sich auch das zur Verfügung gestellte Behältervolumen insgesamt erhöht hat. Auf die durchschnittliche Leerungsfrequenz hat sich dies jedoch kaum ausgewirkt. Die Leerungsfrequenz ist 2020 im Vergleich zu 2019 um 0,1 zurückgegangen (obwohl es ja überall heißt, durch Corona sei mehr Müll angefallen). 2020 hat sich der DSQS-Wert aber für die Papierkörbe auf öffentlichen Wegen gegenüber dem Vorjahr um 0,9 verbessert.
  • Die Meldungen bei der Hotline „Saubere Stadt“ zu den Straßenbegleitgrünflächen schwankte in den Jahren 2014 bis 2017 zwischen einem Anteil von 8% (2014) und 10% (2017). Mit der Anfang 2018 neu eingerichteten Funktion der SauberApp stieg dieser Anteil auf 13,1% (2018) bzw. 19,5% (2019) und 19,7% (2020).
  • Da die Reinigungsfrequenzen von Depotcontainerstandplätzen auch während des Lockdowns nicht grundsätzlich erhöht werden konnten, wurden bedarfsorientiert zusätzliche Reinigungen durchgeführt, um insbesondere die Beistellungen zu beseitigen. Trotz der verstärkten Bemühungen bleibt der Verschmutzungsdruck an den Depotcontainerstandplätzen weiterhin hoch. U.a. wurden hier Hinweisschilder für eine korrekte Zerkleinerung angebracht. Es stellt sich die Fragen, wie viel so eine Maßnahme bringt?! 2020 hat sich der DSQS-Wert für die Depotcontainerstandplätze gegenüber den Vorjahren um 0,5 nach oben verändert. Die Meldungen über die Hotline erhöhten sich 2020 auf 19% (2019 noch 12%).
  • 2020 ist der DSQG-Wert für die Parkanlagen um 0,5 angestiegen. Als Grund wird die vermehrte Nutzung während der Pandemie angegeben. Bei Spielplätzen sieht es besser aus, jedoch waren diese zeitweise auch geschlossen.
  • 2020 gab es bei der Hotline bzw. der SauberApp insgesamt 111.957 Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern (Vorjahr 76.932 Meldungen). Insgesamt 68% der Beschwerden bei der Hotline bzw. der SauberApp betreffen den eigenen Zuständigkeitsbereich der SRH, die übrigen 32% andere Akteure wie die o.g. Vereinbarungspartner
  • Die Situation an Schnellbahnhaltestellen ist gleich geblieben. (Vielleicht auch, weil die Menschen während der Pandemie mehr im Home Office sind und auch privat weniger durch die Gegend fahren?)
  • Die von den WasteWatchern beobachteten Sauberkeitsverstöße führten im Jahr 2020 zu 14.477 erlassenen Verwarnungsgeldern und Bußgeldbescheiden (Vorjahr: 15.524). An Verwarnungs- und Bußgeldern wurden in diesem Zeitraum insgesamt 425.416 Euro eingenommen (Vorjahr: 391.443 Euro). Die meisten Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden weiterhin im Zusammenhang mit dem Litteringverhalten (Zigarettenkippen) und Beistellungen an Depotcontainerstandplätzen eingeleitet
  • Fazit des Berichts: Die Entwicklung der Sauberkeitsoffensive in 2020 ist trotz Corona-Krise, die eine weitere Verbesserung gebremst hat, in den meisten Bereichen weiter positiv. Das bedeutet, dass auch in Krisenzeiten, die besondere Maßnahmen verlangen, auf die Leistungsfähigkeit der SRH in ihren originären Verantwortungsbereichen Verlass ist.