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Rodungen zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg – Wie viele Bäume wurden gefällt?

Mit den Drucksachen 21-4674 und 21-4749 teilt das Bezirksamt Wandsbek mit, dass insgesamt 87 Bäume mit einem Stammumfang von über 75cm, die unter dien Baumschutzsatzung fallen, gefällt wurden. Es handelt sich um eine ca. 0,95 ha große Fläche. Die Fläche ist als öffentliche Grünanlage ausgewiesen und wies ein waldartiges Gehölz, vorwiegend aus Erlen, Nadelbäumen und einzelnen Birken sowie einem sich massiv verbreitenden Bestand an Brombeere auf. Die Fläche bleibt eine öffentliche Grünanlage. Auf der Fläche soll im Winter 2024/Frühjahr 2025 eine Streuobstwiese mit Blühwiese entstehen. Zudem sollen Feuchtsenken in
Randbereich des Wellingsbütteler Grenzgrabens zur Entlastung bei Starkregen sowie als Lebensraum für Amphibien und Insektenlarven angelegt werden. Die Halboffenlandfläche soll den Artenreichtum für Insekten, Vögeln und Kleintieren fördern.

Auf rund einem Drittel der Fläche quert eine 110kV Hochspannungstrasse die Fläche, was nach Auffassung des Bezirksamtes eine nachhaltige Aufwaldung durch notwendige Abstandsflächen (15 Meter beidseits der jeweiligen Leitungsstränge) nicht zulässt. Der angrenzende Wellingsbütteler Grenzgraben ist bei Starkregen immer wieder stark belastet, sodass es sinnvoll ist, an dieser Stelle durch neue Feuchtmulden eine Entlastung des Grabens bei Starkregenereignissen zu schaffen. Es ist sinnvoll, an dieser Stelle eine Übergangzone durch Halboffenland als Biotopstruktur statt einem harten Wechsel zwischen der Bebauung und dem dichten Gehölzbestand zu schaffen. Gleichzeitig erhöht sich hierdurch die Artenvielfalt und trägt damit auch zur Biodiversität in der Stadt bei.

Zusätzlich weist das Bezirksamt daraufhin, dass eine direkte Bekämpfung des Erregers mit chemischen Mitteln wegen seiner verborgenen Lebensweise (Baumgewebe, Boden), durch ökologische Gründe und gesetzliche Vorgaben (Grundwassernähe) nicht möglich war. Durch den hohen Grundwasserstand und das langsam versickernde Regenwasser wurden die Sporen des Algenpilzes im oberen Bodenhorizont zu den Wurzeln der Erlen transportiert und diese flächig infiziert. Ca. 80% des Erlenbestandes war bereits abgestorben.

„Die Bezirksversammlung wurde bislang nicht informiert, da sich die „Armenische Brombeere“ im gesamten Bezirksamtsbereich an zahlreichen Stellen ausgebreitet hat und eine Erfassung der Standorte aus personellen Gründen nicht erfolgen kann. Im Bereich der Waldingstraße wurde durch die notwendige Rodung der erkrankten Erlen die Gelegenheit genutzt, die „Armenische Brombeere“ an dieser Stelle zu entfernen und das Vorkommen einzudämmen. (21-4674)“

Die Fällungen können wir nicht mehr rückgängig machen. Dennoch werden wir politisch darauf achten, dass hier wieder eine Aufforstung umgesetzt wird. 

Es gab das Gerücht, dass die Fläche dem Bezirksamt mit der Auflage „Erhaltung des Waldes“ übergeben wurde. Dies kann das Bezirksamt nicht bestätigen und teilt folgendes mit: „Dem Bezirksamt Wandsbek liegt keine Schenkungsvereinbarung o. ä. vor. Die älteste Unterlage stammt aus dem Jahr 1954 und stellt die Fläche als Forstamtsfläche dar.“

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

Rodungen zwischen Sperberkamp und Farmsener Weg – Ursache: Erlenkomplexkrankheit – Streuobstbestand mit einer Blühwiese und kleinen Feuchtsenken geplant