Frischgebackene Eltern und Krankenhauspersonal im Bezirk Wandsbek klagen über ungewöhnlich lange Wartezeiten bei der Ausstellung von Geburtsurkunden. Dieser bürokratische Engpass hat ernsthafte Auswirkungen, da die Geburtsurkunde ein unverzichtbares Dokument ist, das für verschiedene Zwecke benötigt wird, darunter die Vorlage beim Arbeitgeber. Ursache ist die gestiegene Belastung für das Bezirksamt Wandsbek insbesondere durch die Errichtung der Erstaufnahmeeinrichtung, welche erhebliche zusätzliche Aufwände für die Sachbearbeiter nach sich zieht. Hier muss der Senat endlich nachsteuern und auch im Bezirksamt mehr Personal für die Bearbeitung zur Verfügung stellen. Eine Erstaufnahmeeinrichtung bedingt auch mehr Personal im Bezirksamt.
Die Verzögerung liegt offenbar beim Bezirksamt Wandsbek, das eine deutliche Zunahme der Bearbeitungszeit verzeichnet. Laut Angaben des Bezirksamts hat sich die Bearbeitungsdauer seit Januar 2022 von 5 auf nunmehr 20 Tage erhöht (21-8616). Diese Entwicklung alarmiert nicht nur die betroffenen Eltern, sondern wirft auch Fragen hinsichtlich der Effizienz und Kapazitäten des Bezirksamts auf.
Die Gründe für die Verzögerung sind vielfältig. Das Bezirksamt erklärt, dass eine steigende Anzahl von Fällen, insbesondere solche mit Auslandsbezug, zu einem erhöhten Beratungs- und Prüfungsaufwand führt. Diese steigende Komplexität der Fälle verlängert die Bearbeitungszeiten erheblich. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass Kunden aus Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünften oft Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Unterlagen vorzulegen, und möglicherweise mehrfach vorsprechen müssen, was zu zusätzlichen Verzögerungen führt.
Des Weiteren führen geplante oder ungeplante personelle Ausfälle zu Rückständen und langen Bearbeitungszeiten, da diese nicht adäquat kompensiert werden können. Diese Faktoren zusammen machen eine zeitnahe Bearbeitung der Geburtsurkundenanträge äußerst schwierig.
Es ist offensichtlich, dass das Bezirksamt Wandsbek vor erheblichen Herausforderungen steht, die es alleine nicht bewältigen kann. Insbesondere die Errichtung von Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünften durch den Senat hat zu einem zusätzlichen Arbeitsaufwand geführt, dem das Bezirksamt nicht gewachsen ist. Es ist daher unerlässlich, dass der Senat entsprechende Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass das Bezirksamt ausreichend Personal und Ressourcen erhält, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.
Die aktuellen Probleme bei der Ausstellung von Geburtsurkunden im Bezirksamt Wandsbek sind nicht nur ein bürokratisches Ärgernis, sondern haben auch direkte Auswirkungen auf die Bürger. Eine schnelle Lösung ist daher dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass die Bürgerinnen und Bürger des Bezirks Zugang zu den erforderlichen Dokumenten haben, ohne lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen.