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Planungschaos in Steilshoop: Wie die SAGA und der Senat den Stadtteil auf die lange Bank schieben – Entscheidung erst im Jahr 2026 geplant

Steilshoop kämpft seit Jahren mit ungelösten Planungs- und Baustellenproblemen. Viele Anwohner fragen sich, was auf den seit 2020 leerstehenden Grundstücken am Bramfelder See passieren wird. Der Abriss der funktionalen Schule am See und ihrer Sporthalle vor einigen Jahren war nur der Anfang eines langen Katalogs von Missmanagement und Verzögerungen, der die Bewohner zunehmend frustriert. Jetzt stehen die Steilshooper vor einer leeren Baustellenfläche: dem geplanten Neubau von bis zu 500 Wohnungen im Steilshooper Norden, den die SAGA realisieren möchte.

Laut einer Antwort des Senats auf meine Anfrage (22/14514) vom März 2024 sollte der Abschluss der Bebauungsplanverfahren Steilshoop 11 und 12 ursprünglich für das Jahr 2025 angestrebt werden. Bei einer erneuten Nachfrage wurde mir jedoch mitgeteilt, dass der Abschluss nun auf das Jahr 2026 verschoben wird (22-16020). Diese kontinuierlichen Verzögerungen sind nicht nur frustrierend, sondern auch symptomatisch für die allgemeine Ineffizienz, die diesen Planungsprozess kennzeichnet.

Die ursprüngliche Argumentation von Rot-Grün, in Steilshoop Wohnungen zu einem Mietpreis von acht Euro pro Quadratmeter zu schaffen, um den Mittelstand anzulocken, scheint mittlerweile unrealistisch. Der Senat kann aufgrund des frühen Planungsstands keine konkreten Aussagen zur Preisgestaltung treffen. Diese Ungewissheit untergräbt auch das Vertrauen in die Planungsfähigkeit und die Versprechen der Politik.

Die CDU-Fraktion hat frühzeitig gefordert, dass das Bauprojekt der SAGA ökologisch durchdacht umgesetzt werden sollte, um eine soziale Durchmischung zu fördern und den Stadtteil aufzuwerten. Diese Forderung ist nachvollziehbar, denn es ist entscheidend, dass Steilshoop nicht nur durch Wohnraum, sondern auch durch umweltfreundliche und hochwertige Bauprojekte aufgewertet wird. Ein reines Mengenwachstum an Wohnungen reicht nicht aus; die Qualität und Nachhaltigkeit der Bauvorhaben müssen ebenfalls gewährleistet sein.

Zusätzlich zu den Verzögerungen beim Bauprojekt stehen die Sportvereine im Stadtteil vor großen Herausforderungen. Die fehlende Sporthalle hat zu Engpässen in der Hallennutzung geführt, was den lokalen Sportbetrieb erheblich beeinträchtigt. Wäre die Sporthalle der Schule am See erhalten geblieben, wären diese Probleme vermutlich nicht so gravierend. Die Entscheidung, den Sportvereinen diese wichtige Ressource vorzuenthalten, zeigt sich nun in voller Tragweite und hätte durch ein besseres Management der städtischen Ressourcen vermieden werden können.

Die derzeitige Situation in Steilshoop verdeutlicht, wie wichtig es ist, bei städtischen Entwicklungsprojekten sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften zu berücksichtigen. Der Senat und die SAGA stehen unter Druck, ihre Planungen zu optimieren und die offenen Fragen zeitnah zu klären. Andernfalls könnte der Stadtteil Steilshoop weiterhin unter den Folgen mangelhafter Planung und unzureichender politischer Weitsicht leiden.