Hamburg steht vor der nächsten wichtigen Etappe bei der Erstellung des neuen qualifizierten Mietenspiegels: In der kommenden Woche werden rund 27.000 zufällig ausgewählte Mieterinnen und Mieter sowie Vermieterinnen und Vermieter in der Hansestadt angeschrieben. Sie sind aufgefordert, an der Mietpreiserhebung für den Hamburger Mietenspiegel 2025 teilzunehmen. Insgesamt betrifft dies etwa 38.000 Wohnungen.
Seit Inkrafttreten des Mietspiegelreformgesetzes am 1. Juli 2022 ist die Teilnahme an der Befragung für die ausgewählten Personen verpflichtend. Die gesetzliche Auskunftspflicht sieht bei Nichtteilnahme sogar die Möglichkeit von Bußgeldern vor.
Die Erhebung erfolgt in diesem Jahr mit Stichtag 1. April 2025. Den Angeschriebenen wird ein Zugangscode für eine Online-Befragung zur Verfügung gestellt. Alternativ besteht die Möglichkeit, einen Papierfragebogen zu beantragen. Die Auswertung erfolgt pseudonymisiert, sodass keine Rückschlüsse auf die Befragten möglich sind.
Wie entsteht der Mietenspiegel eigentlich?
Viele fragen sich sicherlich, wie der Mietenspiegel überhaupt zustande kommt. Grundlage sind Daten zu tatsächlichen Mietverhältnissen, bei denen die Miete in den letzten sechs Jahren neu vereinbart oder angepasst wurde – also sogenannte Bestandsmieten. Diese Daten werden im Rahmen einer breit angelegten, wissenschaftlich begleiteten Befragung erhoben. Dabei zählen nur nicht preisgebundene Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit mindestens drei Einheiten.
Die Antworten werden nach anerkannten wissenschaftlichen Methoden ausgewertet. Die Erstellung übernimmt das ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung GmbH, unter Federführung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen. Ein begleitender Arbeitskreis sorgt zusätzlich für fachliche Kontrolle. Ihm gehören unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Mieter- und Vermieterverbänden sowie der Gerichte an.
Ziel ist es, eine realistische und rechtssichere Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete zu schaffen, die bei Mietanpassungen als Grundlage dient und sowohl Mietenden als auch Vermietenden Orientierung bietet.
Ein bewährtes Instrument mit Geschichte
Der Hamburger Mietenspiegel erscheint seit 1976 alle zwei Jahre. Seine rechtssichere und transparente Darstellung der Mietpreise hat ihn zu einem unverzichtbaren Instrument auf dem Hamburger Wohnungsmarkt gemacht. Die Veröffentlichung des Mietenspiegels 2025 ist für das vierte Quartal 2025 geplant.
Fazit: Wer in den kommenden Tagen Post von der Stadt Hamburg erhält, sollte sich nicht wundern – und ist gesetzlich verpflichtet, mitzumachen. Die Beteiligung hilft, faire Mietpreise in Hamburg weiterhin sicherzustellen und den Wohnungsmarkt transparent zu gestalten.