Am Borchertring im Norden Steilshoops wurde in 2020 die alte „Schule am See“ mitsamt Turnhalle abgerissen. Dort und im Norden des Fritz-Flinte-Rings will die SAGA bis zu 500 Wohnungen bauen. Es gibt durch eine Anfrage (Drs. 22/6029) neue Informationen:
1. Ob es tatsächlich 8-EUR-Wohnungen werden, kann der Senat derzeit nicht zusichern. Es sollen zwar günstige und frei finanzierte Wohnungen gebaut werden, doch die „Anfangsmiete kann aufgrund des frühen Projektstadiums noch nicht genannt werden.“ Derzeit fänden interne Wirtschaftlichkeitsprüfungen statt.
2. Jede Hamburgerin und jeder Hamburger wird sich um eine dieser Wohnungen bewerben können. Es werden explizit keine Sozialwohnungen, für eine ausgewogene Belegung will die SAGA sorgen.
3. Bisher hieß es in den zahlreichen Anfragen an den Senat zum Thema immer, dass der Campus Steilshoop durch die Erlöse von Grund und Boden für die neuen Wohnungen querfinanziert werden würde. Nun heißt es: „Für den […] Campus besteht kein Finanzierungsbedarf.“
4. Es wurde rückwirkend durch die Stadt mit der SAGA ein Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser ist hier zu finden.
5. Ob die SAGA die Grundstücke kauft oder im Erbbaurecht pachtet, steht noch nicht fest. Doch auch bei Pachtung muss ein Einmalentgelt in Höhe von 75 % des Bodenwertes geleistet werden. Derzeit beträgt der jährliche Erbbauzins zusätzlich 1,5 % des aktuellen Bodenwertes.
6. Viele Steilshooperinnen und Steilshooper wollen absolut keine weiteren riesigen Hochhäuser. Jede Etage weniger lässt das Erscheinungsbild weniger monumental und brutalistisch aussehen. Doch der Senat verweist auf den Architektur-Wettbewerb und das weitere Bebauungsplanverfahren. Der Wettbewerbsgewinner sieht punktuell bis zu sieben Etagen vor. Regelhaft vier bis sechs Etagen.
Hintergrund:
Damit der Stadtteil Steilshoop, welcher vor allem nördlich der Gründgensstraße einen sehr geringen Sozialstatus aufweist (vgl. Anlage https://sitzungsdienst-wandsbek.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015672), vorankommt und seine vielen Probleme lösen kann, hat die CDU drei Dinge vorgeschlagen:
1. Die alte Schule und die Turnhalle hätten länger erhalten werden sollen, bis zum Baustart der neuen Wohnungen vergeht voraussichtlich noch viel Zeit. Die Anlagen wurden von vielen Nutzergruppen genutzt. Leider wurde der Abriss ohne Not und gegen Widerstände einer Bürgerinitiative und der CDU vorgezogen, siehe https://www.sandrokappe.de/schule-am-see/
2. Weiterhin sind wir für die Errichtung eines Gesundheitskioskes in Steilshoop. Die gesundheitliche Versorgungslage hier ist unterdurchschnittlich. Derzeit sind acht Hausärzte und ein Kinderarzt für knapp 20.000 Einwohner zuständig. Einen solchen Gesundheitskiosk könnte man direkt in die neu zu errichtenden Wohnhäuser einplanen, siehe https://www.sandrokappe.de/gesundheitskiosk-steilshoop-cdu-antrag/
Nach Überweisung in den Gesundheitsausschuss wurde der CDU-Antrag jedoch ebenfalls verworfen, siehe https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/vorgang/68968. Der Senat will vielmehr ein Gesundheitszentrum in jeden Bezirk implementieren. Ich setze mich dafür ein, dass wenigstens dieses Zentrum nach Steilshoop kommt.
3. Die SAGA will günstige Wohnungen in Steilshoop-Nord bauen, immer wieder ist von 8-EUR-Systembauten die Rede. Doch so sehr günstiges Wohnen auch in Steilshoop wichtig ist – auch die Klimaziele müssen eingehalten werden. Derzeit will die Stadt Hamburg bis 2050 klimaneutral sein. Es ist eher davon auszugehen, dass 2045 oder sogar 2040 das neue Ziel des rot-grünen Senats wird.
Es geht auch darum, in Steilshoop nicht nur ökologische Ziele (z. B. durch Holzbauten in Niedrigenergiebauweise mit regenerativen Energien wie Solarzellen in Verbindung mit Wärmepumpen) zu erreichen, sondern auch den monumentalen Hochhäusern aus den 60er- und 70er-Jahren etwas entgegenzusetzen. Es sollen sich auch Menschen aus der Mittelschicht ohne Not für den Wohnort Steilshoop entscheiden, um die Sozialstruktur aufzulockern. Siehe https://www.sandrokappe.de/steilshoop-11-12-oekologisch-bauen-saga-neubauten/