Der Mispelstieg im Hamburger Stadtteil Bramfeld steht derzeit im Mittelpunkt kontroverser Debatten, da die schmale Straße bald zur Hauptzufahrt für den Baustellenverkehr eines zehngeschossigen Neubaus der SAGA wird. Hintergrund ist die geplante Sperrung der Straße Heukoppel im Zuge der Bauarbeiten an der neuen U-Bahn-Linie U5, was den Mispelstieg ab 2025 als alternative Zufahrtsstraße unverzichtbar macht. Die Anwohner sind besorgt: Fragen zur Verkehrssicherheit, zu Lärmbelastungen und zu den Auswirkungen auf die Lebensqualität im Viertel dominieren die Diskussionen. Doch eine der zentralen Fragen bleibt: Wer trägt die Kosten für die notwendige Anpassung der Infrastruktur? ich habe einmal nachgefragt.
Kosten für den Durchstich: Wer zahlt?
Eine wesentliche Maßnahme, um den Mispelstieg für den Bauverkehr nutzbar zu machen, ist der geplante Durchstich, der den Zugang für Lkw und schweres Baugerät ermöglicht. Laut der SAGA wird die Herstellung und der spätere Rückbau der Baustraße vollständig durch das Unternehmen getragen. Beauftragt wird eine geeignete Straßenbaufirma, die die notwendigen Arbeiten durchführt. Über die genauen Gesamtkosten kann allerdings aufgrund des noch frühen Planungsstadiums derzeit keine konkrete Aussage getroffen werden. Die Anwohner fragen sich, ob mögliche Mehrkosten durch Bauverzögerungen oder unvorhergesehene Komplikationen ebenfalls von der SAGA übernommen werden oder auf die öffentliche Hand zurückfallen könnten. Dies wurde bisher nicht beantwortet.
Baustellenzufahrt und Zeitplan: Wie lange wird der Mispelstieg belastet?
Die Nutzung des Mispelstiegs als Baustellenzufahrt ist an die Vollsperrung der Heukoppel gebunden, die für Februar 2025 durch die HOCHBAHN vorgesehen ist. Während dieser Zeit darf der Mispelstieg als Zufahrt genutzt werden. Wann genau der Durchstich für den Bauverkehr eingerichtet und später wieder geschlossen wird, bleibt noch ungewiss, da es von den Planungen der HOCHBAHN abhängt, die derzeit noch nicht endgültig abgeschlossen sind. Klar ist jedoch: Der Mispelstieg wird für die Dauer der Bauarbeiten erheblich stärker belastet, als es die Anwohner bisher gewohnt sind.
Verkehrsregelungen: Parkverbote und Einschränkungen
Um den zusätzlichen Verkehr zu bewältigen, soll im Mispelstieg ein beidseitiges Halteverbot eingerichtet werden. Dies könnte möglicherweise zeitlich begrenzt erfolgen, eine konkrete Festlegung steht jedoch noch aus. Auch hier zeigt sich die Unsicherheit: Solange die Planungen nicht abgeschlossen sind, bleibt die Frage offen, wann genau die Parkverbotszone in Kraft tritt und wie lange die Anwohner mit Einschränkungen rechnen müssen.
Der Start des Bauprojekts: Was plant die SAGA?
Der eigentliche Bau des zehngeschossigen Gebäudes der SAGA hängt von einem weiteren Faktor ab: der Umsiedlung der bisherigen Mieterinnen und Mieter. Erst wenn diese aus den bisherigen Wohnungen ausgezogen sind, kann mit dem Abriss und den anschließenden Bauarbeiten begonnen werden. Vorbehaltlich dieser Voraussetzungen plant die SAGA derzeit, Ende des vierten Quartals 2024 mit den Arbeiten zu starten.
Fazit: Die Kostenfrage bleibt offen
Die Diskussionen um den Mispelstieg zeigen, dass die finanzielle Verantwortung für die nötigen Anpassungen der Infrastruktur klar bei der SAGA liegt – zumindest vorerst. Unklar bleibt, ob und wie die Kosten am Ende abgerechnet werden, wenn unerwartete Probleme auftauchen. Für die Anwohner bedeutet dies, sich nicht nur auf Baulärm und Verkehrsbehinderungen einzustellen, sondern auch weiterhin wachsam zu bleiben, wenn es um die langfristige Kostenverteilung und deren Auswirkungen auf das Stadtbild und die Lebensqualität im Viertel geht. Die Frage „Wer trägt die Kosten?“ bleibt somit ein zentrales Thema.