Mit der neuen Verordnung soll das Leid der schätzungsweise 10.000 freilebenden Hamburger Katzen gemindert und das weitere Anwachsen der Populationen verhindert werden. Erreichen möchte man dies durch Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von freilebenden und freilaufenden Katzen.
In Hamburg leben ungefähr 10.000 verwilderte Katzen, wie der Hamburger Tierschutzverein schätzt. Die Stadt bietet ihnen viele Rückzugsmöglichkeiten, sodass sie im alltäglichen Straßenbild kaum auffallen. Hinzu kommen die vielen Freigänger, die bei ihren täglichen Streifzügen oftmals den heimischen Grund und Boden verlassen.
Das Leben dieser Streunerkatzen ist nach Angaben der Hamburger Tierärztekammer häufig von Schmerzen und Leid gekennzeichnet. Die freilebenden Katzen haben mit Parasitenbefall, Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen, FeLV (Infektion mit dem Felinen Leukämievirus, der sogenannten Leukose) oder Katzenaids, die sich schnell in den oft unterernährten Populationen verbreiten, zu kämpfen. Trotz der harten Lebensbedingungen vermehren sich freilebende Katzen unkontrolliert und exponentiell.
Um diesen Missständen entgegenzuwirken, hat die Bürgerschaft beschlossen, eine Katzenschutzverordnung zu erarbeiten (22-5352). Zum einen soll das Leid der freilebenden Katzen gemindert werden, zum anderen das weitere Anwachsen der Populationen verhindert werden. Erreichen möchte man dies durch Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von freilebenden und freilaufenden Katzen.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Populationen von freilebenden Katzen schneller und stabiler absinken, wenn ein Großteil der Tiere kastriert ist und begleitend ein Populationsmanagement betrieben wird.
Hamburg ist übrigens spät dran, mit seiner noch zu erarbeitenden Katzenschutzverordnung. Rund 850 Städte und Gemeinden in Deutschland, darunter Großstädte wie Köln und Berlin, haben inzwischen eine solche Verordnung erlassen. Hoffentlich lässt sich der Senat nicht zu viel Zeit.