Nach dem die CDU-Fraktionen ein Abwassermonitoring gefordert hat, wird das Abwasser nunmehr auf Corona geprüft. Der Senat teilt dazu folgendes mit:
„Die Freie und Hansestadt Hamburg beteiligt sich am einjährigen Pilotprojekt der Bundesregierung zum Monitoring von SARS-CoV-2 im Abwasser, das an insgesamt 20 kommunalen Pilotstandorten durchgeführt wird. Die Probeentnahme sowie die Analyse der Proben haben in dieser Woche begonnen. Das Projekt wird gemeinschaftlich von der Umweltbehörde, der Gesundheitsbehörde, Hamburg Wasser und dem Institut für Hygiene und Umwelt durchgeführt.
Zur Etablierung des Monitorings von SARS-CoV-2 im Abwasser wurde in Deutschland im Februar 2022 das einjährige Pilotprojekt ESI-CorA gestartet. Ziel ist es, die Möglichkeiten der Erfassung von Coronaviren über ein Abwassermonitoring zu prüfen und einen gemeinsamen Ansatz für eine bundesweite systematische Überwachung zu entwickeln. Bereits im Vorfeld der Untersuchungsreihe wurde im Institut für Hygiene und Umwelt eine geeignete Methode zur Analyse getestet und eingeführt. Das Pilotprojekt wird aus Mitteln finanziert, die die EU-Kommission allen Mitgliedstaaten zur Verfügung stellt. Deutschland erhält aus dem Fördertopf in Höhe von 20 Millionen Euro insgesamt 3,72 Millionen Euro.
Hintergrund
Bereits mehrere Tage bevor Menschen sich krank fühlen und testen lassen, scheiden sie bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 Viren aus. Das Infektionsgeschehen lässt sich dabei über eine Analyse des Abwassers schnell abbilden. Auch unentdeckte Infektionen ohne Symptome können bei dieser Methode erfasst werden. Mit einem Abwassermonitoring ist es möglich, einen Anstieg der Infektionszahlen oder auch die Ausbreitung neuer Virusvarianten deutlich früher zu erkennen, als über die Meldungen positiver Tests – quasi als Frühwarnsystem für eine mögliche nächste Corona-Welle.
Vorgesehen sind während der Pilotphase zwei Probenahmen pro Woche. Die Proben entnimmt Hamburg Wasser an vollautomatisierten Probenahmestellen des Klärwerksgeländes Köhlbrandhöft. Den regionalen und nationalen Gesundheitsbehörden sollen die Daten bei der Einschätzung der Pandemieentwicklung helfen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Das Abwassermonitoring wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des ESI-CorA-Projektes gefördert (No 060701/2021/864650/SUB/ENV.C2)