Seitdem das Linksabbiegen von der Steilshooper Allee in die Steilshooper Straße untersagt wurde, hat sich die Verkehrssituation spürbar verschärft: Rückstaus, verstopfte Nebenstraßen wie die Richeystraße und umständliche Wendemanöver belasten Autofahrer und Anwohner gleichermaßen. Diese Maßnahme, die laut Senat den Verkehrsfluss verbessern und die Quartiere vor Durchgangsverkehr schützen sollte, hat das Gegenteil bewirkt. Doch eine pragmatische Lösung ist bereits in Sicht, und der Handlungsbedarf ist groß.
Die Realität: Schwächen und Probleme
Die Argumente des Senats für die Verkehrsführung – darunter der Schutz von Schulwegen, die Förderung des Rad- und Busverkehrs sowie Anpassungen an die Bauarbeiten der U-Bahnlinie U5 (22/17310) – mögen gut gemeint sein, zeigen jedoch in der Praxis deutliche Schwächen:
- Geringe Nutzung der Radwege: Die neuen Radfahrstreifen entlang der Steilshooper Straße werden kaum genutzt. Besonders die Grundschule Appelhoff, auf die sich die Maßnahmen maßgeblich beziehen, wird überwiegend von Kindern besucht, die zu Fuß kommen oder gebracht werden. Wenn die Kinder mit dem Fahrrad kommen, nutzen diese nicht den Radstreifen neben der Straße.
- Verlagerung des Ausweichverkehrs: Das Linksabbieger-Verbot hat den Verkehr auf Nebenstraßen wie die Richeystraße massiv verstärkt. Diese Wohnstraße ist dem erhöhten Verkehrsaufkommen nicht gewachsen, was Lärm, Umweltbelastung und ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich bringt.
- Rückstaus und Wendemanöver: Auf der Steilshooper Allee haben sich die Rückstaus durch das Linksabbieger-Verbot verschärft. Viele Autofahrer müssen in Steilshoop umständlich wenden, was den Verkehrsfluss weiter beeinträchtigt.
- Belastung der Schulen: Anstatt die Schulwege zu entlasten, ist das Margaretha-Rothe-Gymnasium und die Stadtteilschule Helmuth Hübener durch den Ausweichverkehr in der Richeystraße belastet. Die Verkehrsprobleme wurden nur verlagert, nicht gelöst.
Ein praktikabler Lösungsansatz
Eine sinnvolle und schnell umsetzbare Lösung liegt bereits auf dem Tisch: Die Zusammenlegung der beiden Busspuren an der Kreuzung Steilshooper Allee/Steilshooper Straße. Dies würde ermöglichen, eine zusätzliche Spur für den Individualverkehr zu schaffen, die sowohl Linksabbiegern als auch Geradeausfahrern dient.
Diese Maßnahme hätte folgende Vorteile:
- Reduzierter Rückstau: Der Verkehrsfluss auf der Steilshooper Allee würde deutlich verbessert.
- Entlastung der Richeystraße: Der Umwegverkehr über die Wohnstraße würde abnehmen, was die Lebensqualität der Anwohner steigert.
- Pragmatische Umsetzung: Die Anpassung erfordert nur geringe bauliche Maßnahmen und wäre vergleichsweise kostengünstig.
Ein Appell an den Senat
Die aktuelle Verkehrsführung sorgt für zunehmende Spannungen zwischen den Betroffenen und den verantwortlichen Stellen. Der Senat betont zwar die Notwendigkeit der Maßnahmen, doch es zeigt sich, dass sie in ihrer jetzigen Form nicht die gewünschten Effekte erzielen. Stattdessen belasten sie sowohl den Verkehr als auch die Anwohner erheblich.
Es ist Zeit, die Kritik ernst zu nehmen und die vorgeschlagenen Verbesserungen umzusetzen. Hierbei handelt es sich nicht um umfangreiche Umstrukturierungen, sondern um gezielte Anpassungen, die schnell und effektiv wirken könnten. Die Bürger von Steilshoop haben ein Recht auf eine Verkehrslösung, die nicht nur auf dem Papier funktioniert, sondern auch in der Praxis.
Der Senat hat sich bisher noch nicht zu einer Anpassung durchringen können. Doch die Sorgen und berechtigten Forderungen der Anwohner und Verkehrsteilnehmer vor Ort bleiben bestehen. Wir bleiben dran und werden weiterhin kritisch berichten, bis eine Lösung für diese angespannte Verkehrssituation gefunden ist – denn so kann es definitiv nicht bleiben.