Hamburg steht vor einer ernsten Herausforderung in der medizinischen Versorgung, und die Augenheilkunde bildet da keine Ausnahme. Immer wieder berichten Medien von der schwierigen Situation, in der Patienten oft monatelang auf Facharzttermine warten müssen. Besonders gegen Ende eines Quartals sind die Kapazitäten erschöpft, und Augenärzte verweisen Patienten auf Termine in den kommenden Monaten. Dies ist besonders problematisch, da Hamburgs Bevölkerung seit Jahren kontinuierlich wächst und der Bedarf an Augenärzten entsprechend steigt.
Ein Blick auf die augenärztliche Versorgung in den Stadtteilen Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne zeigt das Ausmaß des Problems (Stand 01.01.2023):
- Bramfeld: Hier gibt es zwei Augenarztpraxen mit insgesamt zwei Ärzten, die zusammen einem Vollzeitäquivalent von 1,50 entsprechen.
- Steilshoop: In diesem Stadtteil gibt es keine einzige Augenarztpraxis und damit auch keinen Arzt.
- Farmsen-Berne: In diesem Gebiet gibt es eine Praxis mit fünf Ärzten, die einem Vollzeitäquivalent von 5,00 entsprechen.
Die Zahlen sind alarmierend, insbesondere in Steilshoop, wo es keine augenärztliche Versorgung gibt. Die Bewohner sind gezwungen, in die benachbarten Stadtteile zu reisen, was die Praxen in Bramfeld und Farmsen-Berne zusätzlich belastet. Diese Überlastung führt zu langen Wartezeiten und unzureichender Versorgung, was in einer Großstadt wie Hamburg inakzeptabel ist.
Für viele Einwohner ist die gegenwärtige Situation untragbar. Die Verantwortung liegt nun beim rot-grünen Senat, der die Problematik nicht länger ignorieren darf. Es ist dringend erforderlich, Maßnahmen sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene zu ergreifen, um die Situation zu verbessern. Hier einige mögliche Ansätze:
- Erhöhung der Ausbildungsplätze für Augenärzte: Um dem Mangel entgegenzuwirken, sollten mehr Medizinstudenten die Möglichkeit erhalten, sich in der Augenheilkunde zu spezialisieren.
- Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen: Die Arbeitsbedingungen für Augenärzte müssen verbessert werden, um mehr Fachärzte anzuziehen und die bestehenden zu halten.
- Finanzielle Anreize für Niederlassungen: Durch finanzielle Unterstützung könnte die Niederlassung in unterversorgten Gebieten wie Steilshoop gefördert werden.
Es ist essenziell, dass jeder Bürger, unabhängig von seinem Wohnort, Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung hat. Die aktuelle Situation, in der Patienten aufgrund von Kapazitätsengpässen monatelang auf Facharzttermine warten müssen, ist unhaltbar.
Der Senat muss jetzt handeln. Die Gesundheit der Bevölkerung darf nicht weiter aufgeschoben werden. Es ist an der Zeit, eine nachhaltige Lösung zu finden und die medizinische Versorgung in Hamburg wieder auf ein akzeptables Niveau zu heben.