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Klimaneutrales Hamburg bis 2045 – wie will der rot-grüne Senat das erreichen? 

Bis zum Jahr 2045 soll Hamburg klimaneutral sein. Das heißt, die menschengemachten Netto-Emissionen von Treibhausgasen sollen auf Null reduziert werden. Erreicht werden soll dies mit Emissionsreduzierung und Ausgleichsmaßnahmen.  

Bis 2030 sollen in Relation zum Vergleichsjahr 1990 70 Prozent, bis 2045 98 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Die restlichen zwei Prozent sollen durch CO2-Senken ausgeglichen werden. Für die Senken hat der Senat allerdings noch kein Konzept. Es verbleibt prognostisch ein Restbedarf von 424.000 Tonnen. Die Beschreibung von Senken erfolgt im Rahmen der zweiten Fortschreibung des Klimaplans (22-12228).  

Dies ist nicht nachvollziehbar, wenn man doch das Ziel null Prozent aufstellt, muss man auch sagen, wie man die Null Prozent schaffen will. Das angedachte Klimagesetz führt somit nicht zur Klimaneutralität, weil immer noch nicht definiert ist, wie die letzten zwei Prozent eingespart werden sollen. 

Nach Senatsangaben machen diese zwei Prozent eine Summe von 424 Tausend Tonnen CO2 aus. Nach einem CO2-Preis von konservativ angenommenen 55 € pro Tonne im Jahr 2026 (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/weniger-co2-emissionen-1810636) macht dieses Volumen einen Preis von 23,3 Mio. € pro Jahr aus.  

Bemessungsgrundlage: Verursacherbilanz 

Grundlage für das Ziel muss eine funktionierende Bemessung sein. Die (Bundes-)Länder haben sich weitestgehend auf die Verursacherbilanz geeinigt (verlinken: https://www.lak-energiebilanzen.de/methodik-der-co2-bilanzen/). Eine andere Bemessungsmöglichkeit ist die Quellenbilanz. Hätte sich der Senat für die Quellenbilanz entschieden, müsste er deutlich mehr einsparen. Schließlich ist die Gesamtmenge von Hamburg in der Quellenbilanz von 12 730 Mio Tonnen Co2 im Jahr 1990 auf 13 772 im Jahr 2020 gestiegen. Hingingen sind die Werte bei der Verursacherbillanz von 21063 Mio Tonnen Co2 auf 13 515 gesunken. Es gibt jedoch ungefähr zwei Dutzend Methoden, um CO2-Emissionen bzw. Klimagasemissionen zu berechnen. Ein Richtig oder Falsch gibt es dabei nicht.  

Eine Verursacherbilanz stellt dar, wie viele CO2-Emissionen einem Bundesland auf Grund des Endenergieverbrauchs zuzurechnen sind. Es fließen sowohl Primärenergieträger, etwa Kohle und Erdgas, als auch Sekundärenergieträger wie Wärme und Strom in die Berechnung ein. 

Bei der Quellenbilanz werden die Emissionen berücksichtigt, die bei der Umwandlung von Primärenergieträgern – z. B. Kohlen, Mineralöle und Gase – entstehen. So flossen die Emissionen des Kraftwerk Moorburgs in die Quellenbilanz ein. Die Emissionen des Kraftwerk Wedels hingegen fließen in die Verursacherbilanz, da hier die Fernwärme berücksichtigt wird. (Drs. 22/9804) 

Was nicht für die Statistik herangezogen wird (Quelle Hamburg Institut); 

  • – industrielle Prozessemissionen, Land- und Abfallwirtschaft, LULUCF, etc.)  -Die prozessbedingten CO2-Emissionen in Hamburg betrugen im Jahr 2020 178.000 t CO2 (Quelle: http://www.lak-energiebilanzen.de/co2-bilanzen/ eingesehen werden). 
  • – internationaler Flugverkehr -, obwohl diese in der Klimabilanz 1990 aufgeführt sind (Begründung: Der internationale Luftverkehr unterliegt im Wesentlichen internationalen Regelungen mit wenig Einflussmöglichkeiten durch die Länder.) 
  • -außerhalb Deutschlands verursachte CO2-Emissionen (zum Beispiel durch die Nutzung von im Ausland produzierten Produkten) 
  • – Emissionssenken (technische und natürliche Senken von LULUCF, DAC, CCS) 

Es bleibt festzuhalten: Die Verursacherbilanz kann am besten durch gezielte Maßnahmen gesteuert werden. Daher ist es nicht falsch, diese heranzuziehen. Der Begriff Klimaneutralität als Ziel ist allerdings schon ein Problem, da sie mit dieser Methode nicht bilanziert werden kann. Hier lesen Sie mehr dazu: https://www.hamburg.de/contentblob/16782038/e5f22ca3175503a60793bd007b73d348/data/d-szenarien-klimaneutralitaetbilanzierung.pdf 

Als Vergleichswert wird immer das Jahr 1990 herangezogen, jedoch ist heute nicht mehr nachvollziehbar, mit welcher Methodik die Werte im Jahr 1990 ermittelt wurden. Der Senat gibt dazu an: “-Die Energie- und CO2-Bilanzen der Jahre 1990 bis 1997 wurden vom Statistikamt Hamburg erstellt. Danach wurde die Bilanzierung aus nicht bekannten Gründen eingestellt. Für die Berechnung dieser Statistiken gibt es keine methodische Dokumentation. Erst ab dem Jahr 2003 wurde die Bilanzerstellung in Zusammenarbeit zwischen der für Umwelt zuständigen Behörde und dem Statistikamt Nord neu aufgesetzt. Seitdem stehen gut dokumentierte Bilanzen zur Verfügung.” Somit vergleicht man Äpfel mit Birnen.  

Sinnvoller wäre es den aktuellen CO2-Ausstoß zu bemessen und anschließend zu definieren, bis wann man wie viel Prozent abbauen möchte. 

 

Kann das 1,5°C-Ziel erreicht werden? 

In Hamburg geht es darum, dass wir als Gesellschaft die Emissionen derart senken, dass das Ziel, den globalen Klimawandel bei einer Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur von 1,5 °C zu stoppen, erreicht werden kann – wenn sich alle anderen auch so verhalten würden. Und das ist auch sinnvoll. 

Natürlich kann man entgegenhalten, dass die größten CO2-verursachenden Staaten der Erde viel wichtiger im Kampf gegen steigende Temperaturen sind. Doch im historischen Vergleich, seit Beginn der Industrialisierung, sind wir in Deutschland und anderen westlichen Staaten, Nutznießer von günstiger fossiler Energie und der Abholzung von Wäldern/Regenwäldern und vieler anderer bedeutsamer Umweltmissständen. Wir tragen eine große Verantwortung. China oder Brasilien könnten ebenso argumentieren: „Warum gehen die Staaten mit dem größten Wohlstand nicht voran?“.  

Wir sind auf politischer Ebene jedoch schon längst über diesen Punkt hinweg: Die Gesellschaft wird sich zur CO2-Neutralität wandeln. Die Frage ist nun nur noch, wie wir unseren Wohlstand dabei erhalten und sogar mehren können. Schließlich lassen sich von einem hochindustrialisierten Land wie Deutschland nicht nur Verbrennerautos weltweit glänzend verkaufen, sondern auch Technologien zum Stromsparen, Stromerzeugen und Maschinen, mit denen diese Technik hergestellt werden kann bzw. energieeffiziente Technik und auch E-Autos.  

Allerdings hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seiner Stellungnahme vom Juni 2022 festgestellt, dass die im Klimaschutzgesetz auf Bundesebene vorgesehene Entwicklung der CO2-Emissionen nicht ausreicht, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, wohl aber in der Nähe des 1,75-Grad-Ziels liegt. Aufgrund der Abhängigkeiten Hamburgs von der Entwicklung auf der Bundesebene, insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien, sind noch ambitioniertere gesetzliche Vorgaben für Hamburg nicht plausibel (Drs. 22/11140). Etwa 50 Prozent der CO2-Einsparungen der Stadt Hamburg sind von der Entwicklung auf der Bundesebene abhängig. 

Das Institute HIC Hamburg Institut Consulting GmbH hat in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut e. V. und der Prognos AG geprüft, welche Klimaziele Hamburg nach realistischen Einschätzungen erreichen kann. Laut der Prüfung ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 schon sehr ambitioniert.  

Von daher kann zu diesem Zeitpunkt gesagt werden, dass das 1,5-Grad-Ziel derzeit bis 2045 von der Stadt Hamburg eher nicht erreicht werden kann. Rein bilanziell ist die Klimaneutralität für Hamburg nicht möglich, wie das Hamburg Institut festgestellt hat, da nicht-biogener Müll aufgrund seines Emissionsfaktors immer die Bilanz belastet und die nötigen CO2-Senken für die zwei Prozent Restemissionen in die Verursacherbilanz nicht hineingerechnet werden. 

Innerhalb von 22 Jahren kann allerdings viel passieren – nicht erwartete Technologiesprünge oder Umweltkrisen, die die gesellschaftliche Akzeptanz von einschneidenden Maßnahmen erhöhen inbegriffen. Man muss es so sagen: Auch Wirtschaftskrisen oder ähnliche Pandemien wie die Corona-Pandemie lassen den CO2-Ausstoß sinken, auch wenn sich dies niemand wünschen kann.  

Als CDU arbeiten wir immer an Konzepten, die für die hart arbeitende Bevölkerung dieser Stadt und dieses Landes auch möglich ist und erklären, was wann nötig ist. Dies ist von Rot-Grün im Senat bzw. Rot-Grün-Gelb in der Bundesregierung nicht zu sehen, dort wird die Planungssicherheit für Bürger, Handel und Industrie regelmäßig über den Haufen geworfen. Die Beispiele Heizungsaustausch, Sanierungspflicht, Solarpflicht bei gleichzeitigem plötzlichem Wegfall von KfW-Förderprogrammen machen dies deutlich.  

Wie sollen die Emissionen in Hamburg gesenkt werden? 

Durch das Klimaschutzgesetz und durch den Klimaplan. Im Klimaplan sind etwa 40 (Hebel-)Maßnahmen enthalten.  

Diese lassen sich Sektoren zurechnen.  

  • Sektor Industrie 
  • Sektor Gewerbe, Handel, Dienstleistungen sowie übrige Verbraucher (GHD) 
  • Sektor PHH (Private Haushalte) 
  • Sektor Verkehr  

Diese CO2-Einsparungen sollen laut Senat in den Sektoren erreicht werden: 

Das sind die sektorenspezifischen und übergreifenden Stellschrauben, mit denen die Reduktion funktionieren soll:  

  

Was sich die Stadt Hamburg also vorgenommen hat: 

– Die Bereitstellung grünen Wasserstoffs 

– Die Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom im Bundesstrommix, dazu kann Hamburg beitragen 

– Den Ausbau des Fernwärmenetzes und den Ausbau der Fernwärmeproduktion 

– Fernwärme aus regenerativen Quellen erzeugen (Dekarbonisierung) 

– E-Auto-Betrieb statt Verbrenner 

– sehr viel weniger motorisierter Individualverkehr und Wirtschaftsverkehr – mehr Radfahren, Zu-Fuß-Gehen und Nutzung des ÖPNV 

– Neubauten klimaneutral & ressourcenschonend / Energetische Sanierung vieler Gebäude 

– Wechsel auf Heizungssysteme, die mit Erneuerbaren Energien funktionieren, größtenteils Wärmepumpen in Verbindung mit Ökostrom 

– Energieeffizienz erhöhen  

 

  1. Strom

CO2-Emissionen werden durch die Umwandlung von Energieträgern erzeugt. Die Haushalte und die Betriebe benötigen Strom und Wärme sowie Treibstoff für den Transport, die derzeit noch zu großen Anteilen durch Verbrennung von fossilen Energieträgern – Kohle, Erdgas und Öl, Benzin, Diesel, Kerosin usw. – erzeugt werden. Künftig soll elektrische Energie ausschließlich aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden – aus Windkraft, Fotovoltaik, Biogasanlagen und auch effizienterer Müllverbrennung. Um die Hamburger Klimaziele zu erreichen, muss der  

  • Bundesstrommix bis 2030 zu 80 Prozent aus EE bestehen. Bis dahin ist auch der Kohleausstieg notwendig.  
  • Bundesweites Kohleausstiegs bis 2030 ist erforderlich.
  • Bis 2040 sind deutschlandweit 100 Prozent EE an der Stromerzeugung vorgehen.  

Das sind die durchschnittlichen Anteile für das Jahr 2022: 

Das entspricht mehr als der Hälfte an EE. Der Anteil muss bis 2030 auf 80 Prozent gesteigert werden. 

 

Stromerzeugung in Hamburg im Jahr 2022

 

 

Dafür benötigen wir in Hamburg eine echte Solarstrategie, die der Senat bisher vermissen hat lassen. Nicht einmal städtische Gebäude werden in einer überzeugenden Anzahl und Geschwindigkeit mit Solaranlagen bestückt. https://www.sandrokappe.de/nur-31-von-1-155-staedtischen-gebaeuden-mit-solaranlage-hamburger-senat-kommt-mit-klimaschutzmassnahmen-nicht-voran/ Auch Stromspeicher fehlen (zentral und dezentral) – Strom aus Sonne und Wind ist nicht grundlastfähig, wir brauchen Stromspeicher. https://www.sandrokappe.de/nicht-nur-vorschriften-sondern-anreize-schaffen-mehr-stromspeicher-in-hamburg-durch-attraktive-foerderungen/ Standorte für Windkraftanlagen werden ebenso nicht schnell genug ausgewiesen. https://www.sandrokappe.de/der-umweltsenator-kerstan-betont-immer-wie-wichtig-erneuerbare-energien-sind-doch-den-ausbau-der-wka-prueft-man-erst-intensiv-seit-2022/ Ich werde nicht müde, den Senat darauf hinzuweisen. Derzeit wird in Hamburg weniger Strom produziert als verbraucht wird. Als Stadt „importieren“ wir Strom in hohem Ausmaß, was das Problem der Stromerzeugung auf andere Bundesländer und das Ausland abwälzt. Dabei gehen auch Wertschöpfung und damit Steuereinnahmen und Wohlstand in Hamburg verloren. Als Stadtstaat wird der Stromeinkauf wahrscheinlich immer höher sein als die Produktion, doch das Ausmaß ist nach der Schließung des modernen Kohlekraftwerks Moorburg zu hoch. https://www.sandrokappe.de/strom-aus-erneuerbare-energien-in-hamburg-laut-aktuellsten-zahlen-marginal-produziert/ 

Das Stromnetz wird ausgebaut, denn derzeit ist das Hamburger Netz an vielen Stellen nicht hoch genug dimensioniert. Immer wieder kommt es vor, dass Solarprojekte nicht ans Netz gehen können. https://www.sandrokappe.de/opposition-wirkt-einige-anwohner-in-bramfeld-durften-den-eigenen-pv-strom-nicht-ins-netz-einspeisen-erst-nach-intervention-der-cdu-hat-der-senat-gehandelt/ 

Auch E-Ladesäulen haben mit den derzeitigen Netzkapazitäten vielerorts keine Chance. Von derzeit 280 Mio. € (2023) sollen die Stromnetz-Investitionen in Hamburg auf 600 Mio. € gesteigert werden: https://www.sandrokappe.de/immer-weniger-stromausfaelle-in-hamburg-trotz-durch-stuerme-gepraegten-fruehjahrs-sowie-der-haeufung-von-hitzetagen-im-sommer-zukuenftig-sind-im-jahr-600-mio-euro-fuer-den-ausbau-der-netze/ 

  1. Wärme / Energetische Sanierung

Auch heute noch wird mehr als die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Endenergie für die Bereitstellung von Wärme eingesetzt (Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze). Bis 2030 muss der CO2-Ausstoß im Gebäudesektor in HH um 70 Prozent sinken. Bis 2045 müssen 40 Prozent der Wohngebäude energetisch modernisiert werden. Um das Ziel zu erreichen, muss die Sanierungsquote steigen: von 1,0 auf 1,5 Prozent bis 2030 und von 1,5 auf 2,1 Prozent bis 2045. -Der Fokus wird auf der Sanierung von Wohnhäusern liegen, die vor 1979 gebaut wurden. Dies gilt für Ein- und Zweifamilienhäuser genauso wie für Mehrfamilienhäuser. Stärkster Hebel sind jedoch Mehrfamilienhäuser: Zwar machen sie in Zahlen nur ein Drittel der Gebäude aus, jedoch zwei Drittel der Nutzfläche, des Energieverbrauchs und der CO₂ -Emissionen. 

 Die Wärmeversorgung muss zu großen Teilen auf elektrischen Strom umgestellt werden. In Verbindung mit Wärmepumpen kann der Strom effizient genutzt werden. Denn eine Wärmepumpe kann mit einer kWh Strom bis zu vier kWh Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft oder Erdwärme) generieren.  

Beim Heizungstausch gilt ab 2027: Der Anteil der Erneuerbaren Energien wird von 15 auf 65 % erhöht. Ab 2024 soll es dazu ein Förderprogramm geben. Welche Förderprogramme es geben wird, ist immer noch nicht definiert. 

Viele unsanierte Gebäude müssen jedoch energetisch saniert werden, damit Wärmepumpen-Heizkreisläufe zufriedenstellend funktionieren.  

Der Ausbau der Fernwärme ist ein weiterer großer Faktor, diese kann zentral relativ umweltfreundlich erzeugt werden bzw. nutzt Synergieeffekte (Abwärme aus Industrie, Verbrennung von Abfall). Derzeit wird das Fernwärmenetz nur zu 14 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Viel zu wenig. Bis 2030 will man den Anteil auf 30 Prozent steigern und 2045 ist eine vollständige Dekarbonisierung der Wärmeversorgung geplant. 2050 möchte man klimaneutral sein. 

2045 sollen 50 Prozent aller Haushalte mit Fernwärme betrieben werden und bis 2035 35 Prozent. Aktuell sind ca. 62 % der SAGA-Bestände an Fernwärme angeschlossen (alle technisch möglichen sollen erschlossen werden) 

Einfamilienhäuser werden grundsätzlich nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen. Grundsätzlich ist es aus technischen Gründen schwierig, bestimmte Einzelhaushalte direkt anzuschließen. 

Wärmetransportleitungen anzuschließen, da diese für die Versorgung ganzer Stadtteile bzw. Größerer Wohngebiete dimensioniert sind. Aufgrund der Leitungsdimension und Tiefe der verlegten Leitungen bedarf es für den Anschluss und die Versorgung einzelner Häuser hoher Investitionen in anspruchsvolle technische Übergabeeinrichtungen, die einen wirtschaftlichen Anschluss unmöglich machen (22-12509). 

Der Kohleausstieg ist für Wedel für das Jahr 2025 und für Tiefstack für 2030 geplant. 2030 soll grüner Wasserstoff genutzt werden. Pläne dazu müssen noch erarbeitet werden. 

-Bis 2030 sollen in Hamburg im heutigen Gebäudebestand rund 63.000 und bis 2045 rund 159.000 Wärmepumpen installiert sein (Entwicklungsszenarien für neue Klimaschutzziele – Szenario B Gesamt). Davon ist man bisher noch weit entfernt, wenn man sich die aktuellen Energieträger der Heizung in Hamburg anschaut: 

 

Feuerungsanlagen (Heizungsanlagen)  350.000 
Einzelfeuerungsanlagen (Kamine, Öfen etc,)  87.000 
Ölfeuerungsanlagen  28.000 
Zentrale Feuerung mit festen Brennstoffen  1.500 
Gasheizungen (Zentralheizungen, Etagenheizungen)  234.000 
Nachtspeicherheizung (Wärmestromzähler)  ~ 20.500 
Wärmepumpe (Wärmestromzähler)  ~ 5.200 
Fernwärme (Wärmeübergabestationen)*  ~20.000 
  • Ein Fernwärmehausanschluss bzw. eine Wärmeübergabestation kann mehrere Häuser bzw. Wohnungen versorgen. (22/11314 )

 Laut Hamburger Eckpunktepapier Klimaplan will der Senat bis 2030 im Sektor Private Haushalte 63.000 Wärmepumpen verbaut wissen (Bestandsimmobilien) Bei sieben Jahren mal 250 Arbeitstage im Jahr (1.750) durch 2,5 Arbeitstage Montagedauer pro Wärmepumpe, müssten somit 90 fertig montierte Wärmepumpen pro Tag verbaut werden. Eine unglaubliche hohe Anzahl.  

Positiv anzumerken ist: Vier Großwärmepumpen mit einer Leistung von insgesamt 60 Megawatt (MW) befinden sich für den Energiepark Hafen in der konkreten Planung. Weitere Großwärmepumpen mit einer Gesamtleistung größer als 200 MW sind für den Energiepark Tiefstack vorgesehen. 

  

  1. Verkehr

Rot-Grün versucht, den motorisierten Individualverkehr seit Jahren herunterzufahren – mit einer Attraktivitätssenkung für den privaten Autoverkehr, z. B. Straßenumbauten (Autofahrspuren werden gestrichen, Radfahr/-Busstreifen kommen hinzu), Parkplatzvernichtung und Anwohnerparkzonen. Einhergehen soll dies mit der Attraktivitätssteigerung des HVV (z. B. Bau der U5, Sozialtickets, bessere HVV-Apps) und des Rad- und Fußverkehrs. Bisher mit bescheidenem Erfolg – die Anzahl der PKW ist in den letzten Jahren in Hamburg sogar gestiegen.  

Private PKW werden zunehmend mit Elektroantrieb fahren, die Bundesregierung und die EU haben dafür die Weichen gestellt. Genügend öffentliche E-Ladesäulen stehen derzeit nicht zur Verfügung. Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) sind für Privatleute keine Alternativen, der die Erzeugung derzeit zu teuer und die Verwendung damit zu ineffizient ist. Am Elektroauto führt kein Weg vorbei. Die Elektrifizierung soll bis 2045 zwischen 95 und 100 Prozent liegen, so der Senat in Drucksache 22/11336, Frage 18. Für Langstrecken-LKW und den Schiffsverkehr sind synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff jedoch in vielen Fällen eine Alternative, da sie reichweitenstärker sind.  

Busflotte der Hamburger Hochbahn AG soll bereits 2030 vollständig elektrisch fahren und der Anteil der im Umweltverbund zurückgelegten Wege soll sich bis 2030 auf 80% erhöhen, der motorisierte Individualverkehr (MIV) soll im selben Zeitraum auf 20 % sinken. 

 

  1. Industrie

Mit dem Förderprogramm „Unternehmen für Ressourcenschutz“ unterstützt der Senat die Hamburger Wirtschaft bei ihren Aktivitäten zur Reduktion von CO2-Emissionen. Die CO2-Emissionen von ArcelorMittal Hamburg lagen im Jahr 2020 in der Größenordnung von ca. 700.000 Tonnen durch Umbau auf Wasserstoff sollen diese ab 2030 entfallen. §Aktuell sind Projekte mit 9.000 Tonnen pro Jahr CO2-Einsparung in Industriebetrieben geplant.  

Zudem unterstützt der Senat im Rahmen des IPCEI Wasserstoff Programms Projekte zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft – Die Realisierung der IPCEI-Projekte ist bis 2028 geplant. Als Beispiel sei die Realisierung des Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN genannt, mit dem ein CO2-Einsparpotenzial von bis zu 600.000 Tonnen pro Jahr in der Industrie erreicht werden soll 

  

Was hat der Senat bisher erreicht? 

Von 2012 bis 2020 wurden in Hamburg etwa 2 Mio. Tonnen CO2 gemindert. (Drs. 22/9804, Seite 4) Der Senat sieht darin einen Erfolg, den er trotz Wirtschaftswachstums und Bevölkerungswachstums erreicht hätte. Also 1,08 Tonnen CO2 pro Einwohner, wenn man die Summe durch die Einwohnerzahl von 1,85 Mio. dividiert. Zum Vergleich: Jeder Bundesbürger emittiert im Durchschnitt 11 Tonnen CO2 pro Jahr.  

Von 1990 bis 2020 wurden die Emissionen um 34,7 Prozent reduziert (nach Verursacherbilanz, Drs. 22/9804, Seite 6): 

 

Pro Hamburger Einwohner haben sich die Emissionen von 12,5 Tonnen CO2/Jahr in 1990 auf 7,3 Tonnen CO2/Jahr in 2020 reduziert: 

 

Quellen/weiterführend: 

Hamburger Klimaplan – Zwischenbericht zum Umsetzungsstand 2022, Drs. 22/9804 

https://www.buergerschaft-hh.de/parldok/vorgaenge/81633/1 

Eckpunktepapier des Klimaplans 2022 

https://www.hamburg.de/contentblob/16763680/bdac8f8d932cbd784b9256426fc5b11b/data/d-eckpunktepapier2022.pdf 

Neue Hamburger Klimaschutzziele – Klimaneutralität und Emissionsbilanzierung 

https://www.hamburg.de/contentblob/16782038/e5f22ca3175503a60793bd007b73d348/data/d-szenarien-klimaneutralitaetbilanzierung.pdf 

Machbarkeitsstudie als Meilenstein: Hamburgs Wohngebäude werden bis 2045 klimaneutral 

https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/16571902/2022-10-11-bsw-hamburgs-gebaeude-klimaneutral/ 

Gesetzesänderungen vorgelegt Hamburgisches Klimaschutzgesetz 

https://www.hamburg.de/klimaschutzgesetz/