Im aktuellen Regierungsprogramm der Grünen wird das ambitionierte Ziel ausgerufen, Hamburg bis 2035 klimaneutral zu machen. Doch ein genauer Blick auf die Faktenlage zeigt, dass dieses Versprechen kaum realistisch ist. Laut einer vom Hamburger Senat in Auftrag gegebenen Studie, durchgeführt vom Hamburg Institut Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut e. V. und der Prognos AG (22/11456), ist bereits das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 sehr ehrgeizig. Wer also von einer früheren Klimaneutralität, etwa bis 2035, spricht, ignoriert bewusst wissenschaftliche Erkenntnisse. Es entsteht der Eindruck, dass die Grünen hier versuchen, die Bürger mit utopischen Zielen zu blenden, anstatt eine realistische Klimapolitik zu betreiben.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nehmen wir das Beispiel der Wärmepumpen. Bis 2030 sollen 63.000 Wärmepumpen in Hamburg installiert sein. Doch bis Januar 2024 waren es gerade einmal 5.845 – also weniger als 10 Prozent des Ziels. Ähnlich sieht es bei der Fernwärme aus: Der Senat plant, bis 2045 rund 50 Prozent der Haushalte mit Fernwärme zu versorgen. Aktuell liegt der Wert jedoch bei nur 30 Prozent (22/14344). Solche Zahlen verdeutlichen, wie weit die Grünen von der Erreichung ihrer Ziele entfernt sind.
Die Frage, die sich hier stellt: Wie können die Grünen angesichts dieser Faktenlage weiterhin behaupten, Hamburg könne schon bis 2035 klimaneutral werden? Das grenzt an bewusste Irreführung der Wähler. Anstatt mit klaren, wissenschaftlich fundierten Plänen zu arbeiten, werden unrealistische Ziele in den Raum gestellt, die weder durch aktuelle Umsetzungen noch durch valide Studien gestützt werden.
Es wäre ehrlicher, sich auf die Erreichung der bereits existierenden Klimaziele zu konzentrieren, bevor neue, kaum realisierbare Versprechen gemacht werden. Denn ohne konkrete Maßnahmen bleibt auch das schönste Wahlversprechen nichts weiter als heiße Luft.