Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) setzt konsequent auf innovative Technologien, um die Effizienz ihrer Dienstleistungen zu steigern. Ein zentraler Bestandteil dieses Vorhabens ist der Einsatz modernster Kamerasysteme, die regelmäßig alle Straßen und Wege der Stadt überwachen. Diese Fahrzeuge erfassen detaillierte Daten, die mithilfe von georeferenzierten Fotos aufgenommen und in Echtzeit in einem Dashboard zur Verfügung gestellt werden. Mittels Bilderkennung können sowohl Sauberkeit als auch Infrastrukturelemente in ihrer Beschaffenheitaufgenommen und bewertet werden.
Aktuell befindet sich die SRH in einem Pilotprojekt bis Ende 2024, das die Leistungsfähigkeit und den Nutzen dieser Kamerasysteme evaluiert. Entsprechend der Ergebnisse wird über eine mögliche flächendeckende Implementierung entschieden. Besonders wertvoll sind dabei die Erfahrungen aus der Entwicklung der SRH-App seit 2018, die bereits erfolgreich KI zur Bilderkennung einsetzt und kontinuierlich erweitert.
Im Rahmen des laufenden Piloten werden auch potenzielle zukünftige Nutzungsmöglichkeiten zwischen der SRH, dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sowie der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) geprüft. Bereits jetzt generieren die Systeme über Schnittstellen im SAP-System der SRH Hotline-Meldungen zu verschmutzten Verkehrsschildern, was zu einer schnelleren Reaktion der Reinigungsteams führt.
Neben der Erfassung von Verkehrsschildern stellt sich jedoch die Herausforderung, andere städtische Elemente wie Bäume oder spezifische Verkehrsbedingungen präzise zu überwachen. Aktuell fehlen entsprechend programmierte KI-Module, die solche Aufgaben bewältigen könnten.
Ein zentrales Anliegen ist dabei die Optimierung der Ressourcennutzung. Durch die Digitalisierung der Prozesse bis Ende 2027 investiert die SRH etwa 4 Millionen EUR, um ihre Abläufe ganzheitlich zu verbessern und den Einsatz ihrer begrenzten personellen Ressourcen effektiver zu gestalten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Anpassung der Kamerasysteme, die derzeit vor allem auf die Erfassung von Bodenverschmutzungen und Verkehrsschildern ausgerichtet sind. Zukünftige Entwicklungen sollen auch eine präzisere Erkennung von Baumzuständen sowie von Staus, Halteverbotszonen und Baustellen ermöglichen.
Hamburg bleibt leider in der Entwicklung ihrer KI-Module für die Stadtreinigung in den Möglichkeiten zurück, insbesondere bei der Erfassung von Baumzuständen und Verkehrssituationen wie Staus. Die aktuellen Kamerasysteme sind auf Bodenverschmutzungen und Verkehrsschilder ausgerichtet, aber nicht auf diese komplexeren Aufgaben vorbereitet. Dieser Mangel an technologischem Fortschritt behindert nicht nur die optimale Nutzung städtischer Ressourcen, sondern auch die Realisierung der vollen Potenziale der KI-Technologie, die eine effizientere Einsatzplanung ermöglichen könnte. Durch präzisere Datenanalyse und automatisierte Überwachung könnten Personalkosten reduziert und die begrenzten städtischen Ressourcen effektiver genutzt werden.