In Steilshoop nimmt die Unzufriedenheit der Anwohner über die zunehmende Trinkerszene im Bereich zwischen dem Einkaufszentrum (EKZ) und dem Café am Steilshooper Markt stetig zu. Berichte von Belästigungen durch lautstarke Pöbeleien, öffentliches Urinieren und aggressives Verhalten häufen sich. Für viele Anwohner ist die Situation besorgniserregend und sie fühlen sich in ihrem Alltag beeinträchtigt.
Obwohl es sich bei den Betroffenen oft um Menschen in schwierigen Lebenssituationen handelt, die dringend Unterstützung und Hilfe benötigen, bleibt die Belastung für die Anwohner nicht unbeachtet. Besonders problematisch wird das Verhalten mancher Personen empfunden, wenn es in der Öffentlichkeit zu Auseinandersetzungen kommt oder Anzeichen von Verwahrlosung sichtbar werden. Diese Situationen führen oft zu einer unangenehmen Atmosphäre, in der sich viele Menschen unwohl oder gar unsicher fühlen.
Nach Erkenntnissen der Polizei hängen die Aktivitäten der Trinkerszene stark von der Witterung ab. In der Regel halten sich Gruppen von fünf bis fünfzehn Personen in dem beschriebenen Gebiet auf. Auffälligkeiten oder Störungen der öffentlichen Sicherheit in dem von den Anwohnern geschilderten Ausmaß sind der Polizei jedoch bislang nicht bekannt. Die Polizei betont, dass sie die Örtlichkeit regelmäßig im Rahmen des täglichen Dienstes und durch den bürgernahen Beamten des zuständigen Polizeikommissariats 36 aufsucht.
Aktuell sieht die Polizei keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen, da die Situation aus polizeilicher Sicht unter Kontrolle ist. Dennoch sind die Sorgen der Anwohner nachvollziehbar, da das subjektive Sicherheitsempfinden oft nicht nur von objektiven Daten, sondern auch von persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen geprägt ist.
Die Trinkerszene wirft jedoch auch die Frage auf, wie Menschen mit problematischem Alkoholkonsum unterstützt werden können. Hamburg bietet ein ausdifferenziertes Hilfesystem an, das Betroffenen eine wohnortnahe Versorgung ermöglicht. Für den Stadtteil Steilshoop ist die Beratungseinrichtung Viva Wandsbek zuständig, die Menschen bei Suchterkrankungen beratend und unterstützend zur Seite steht. Betroffene haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich selbst für die für sie am besten passende Einrichtung zu entscheiden. Weitere Informationen finden sich unter Viva Wandsbek.
Insgesamt bleibt die Polizei ihrer Verantwortung zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung verpflichtet. Sie überwacht die Situation vor Ort und greift bei Verstößen gegen Gesetze und Ordnungswidrigkeiten ein. Bei unaufschiebbaren Maßnahmen wird sie im Rahmen ihrer subsidiären Zuständigkeit auch für andere Behörden tätig.
Für die Anwohner bleibt jedoch die Hoffnung, dass langfristig nicht nur polizeiliche Maßnahmen, sondern vor allem eine verstärkte soziale Unterstützung und Beratung den betroffenen Menschen helfen kann, ihr Leben zu stabilisieren. Gleichzeitig wünschen sich viele, dass der öffentliche Raum wieder zu einem Ort wird, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen wohlfühlen können.