In Bramfeld Nord und rund um den Appelhoffweiher werden immer wieder Giftköder entdeckt. Diese stellen eine ernste Bedrohung für Hunde dar, denn einige Menschen scheinen es gezielt auf die Vierbeiner abgesehen zu haben. Das belegen aktuelle Zahlen, die von der App „Dogorama“ veröffentlicht wurden. Über diese Plattform melden Hundebesitzer verdächtige Funde – und die Zahl dieser Meldungen ist dramatisch gestiegen.
Gefahr in Würstchen und Hackbällchen versteckt
Rasierklingen, Reißzwecken, Nägel, Angelhaken, Glasscherben, Rattengift oder sogar Frostschutzmittel werden in vermeintlich leckeren Ködern wie Würstchen oder Hackbällchen versteckt und in Parks oder entlang von Spazierwegen ausgelegt. Besonders in städtischen Gebieten ist eine Zunahme derartiger Fälle zu verzeichnen. Allein in den letzten Jahren sind die Giftköder-Meldungen stark gestiegen.
Die gefährlichsten Städte für Hunde 2024
Laut Dogorama-App hat Berlin die höchste Anzahl an Meldungen zu Giftködern seit Mitte 2021, insgesamt 1056 Fälle, ein Anstieg um 369 Meldungen. Danach folgen:
- Hamburg mit 699 Meldungen (plus 257),
- München mit 412 Meldungen (plus 143),
- Köln mit 389 Meldungen (plus 147),
- Leipzig mit 246 Meldungen (plus 106).
Insgesamt lebten in den rund 40 Millionen deutschen Haushalten zwischen 2000 und 2023 etwa 10,5 Millionen Hunde. Um die Sicherheit ihrer Lieblinge zu gewährleisten, tauschen sich Hundebesitzer regelmäßig über die Dogorama-App aus und warnen sich gegenseitig vor neuen Gefahren. Auch die Betreiber der App arbeiten eng mit der Polizei und den zuständigen Behörden zusammen, um die Ausbreitung dieser grausamen Fallen zu verhindern.
Die häufigsten Giftköder: Von Rattengift bis Schneckenkorn
Die Liste der häufigsten Köder ist erschreckend lang. Besonders gefährlich sind:
- Rattengift: Dieses wirkt sehr langsam, sodass erste Symptome oft erst spät auftreten. Der Hund zeigt dann Anzeichen von Unruhe und Apathie.
- Schneckenkorn: Das süßlich schmeckende Pulver wird oft von Gärtnern und Hausmeistern verwendet. In hoher Konzentration kann es jedoch für Hunde tödlich sein. Bereits nach 30 bis 60 Minuten ohne tiermedizinische Behandlung können Herzrasen, Muskelzittern und Unruhe auftreten.
- Nägel, Rasierklingen und Reißzwecken: Diese scharfen Gegenstände sind besonders heimtückisch. Eingebettet in Fleischbällchen oder Wurststücke verursachen sie schwerste Verletzungen im Magen-Darm-Trakt, wenn sie vom Hund verschluckt werden. Schnelle Hilfe und ein sofortiger Besuch beim Tierarzt sind dann unerlässlich.
Symptome einer Vergiftung: Schnell handeln!
Hundehalter sollten ihre Vierbeiner genau beobachten, insbesondere wenn diese draußen etwas Unbekanntes gefressen haben. Typische Symptome einer Vergiftung sind:
- Erbrechen
- Übermäßiges Hecheln
- Vermehrter weißer Speichel
- Blasse Schleimhäute
- Veränderte Pupillen
- Müdigkeit und Apathie
- Zittern oder Bauchkrämpfe
Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist es wichtig, den Hund sofort zum Tierarzt zu bringen und keinesfalls zu versuchen, den Hund zum Erbrechen zu bringen.
Strafrechtliche Konsequenzen: Hohes Risiko für Täter
Das Auslegen von Giftködern ist kein Kavaliersdelikt. Gemäß § 17 Tierschutzgesetz kann das vorsätzliche Töten oder Verletzen eines Tieres mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro geahndet werden, im schlimmsten Fall drohen sogar bis zu drei Jahre Gefängnis. Allerdings bleibt die Strafverfolgung oft schwierig, denn nur selten werden die Täter gefasst. Daher ist es umso wichtiger, verdächtige Funde sofort bei der Polizei zu melden.
Was Hundebesitzer tun können
Um ihre Hunde zu schützen, sollten Hundebesitzer besonders wachsam sein und verdächtige Funde der Dogorama-App und der Polizei melden. Auch das Training der Hunde, nichts vom Boden aufzunehmen, kann Leben retten. Ein vorsichtiger Umgang und eine erhöhte Aufmerksamkeit können helfen, die Gefahr durch Giftköder zu minimieren und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Nur so können unsere vierbeinigen Freunde weiterhin unbeschwert durch Parks und Wälder tollen.