2019 wurde die Möglichkeit geschaffen, dass Ärzte mehr freie Termine für Akutkranke anbieten konnten. Diese Regelung ist nach Entscheidung des Gesundheitsministers Lauterbach am 01. Januar 2023 entfallen, sodass viele Patienten schwieriger Termine bekommen.
Unter dem Motto ‚Lauterbach saugt Praxen aus – und gefährdet damit Ihre Versorgung‘ protestierten letztes Jahr viele Hamburger Vertragsärztinnen und -ärzte gegen die Sparpolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die niedergelassenen Ärzte sorgen sich genauso wie viele Bürgerinnen und Bürger vor einer Verschlechterung der ambulanten Patientenversorgung. Die Tatsache, dass Karl Lauterbach jetzt versucht, unter anderem mit der Streichung der Neupatientenregelung die Kassenfinanzen zu konsolidieren, zeigt die Konzeptionslosigkeit der Ampel-Regierung.
Noch 2019 hat Karl Lauterbach als Abgeordneter der Großen Koalition insbesondere diese Regelung begrüßt und zudem noch die volle Bezahlung der extrabudgetären Vergütungsanteile durch die Krankenkassen angemahnt. Davon ist jetzt keine Rede mehr. Die notwendigen Strukturreformen werden hingegen durch den neuen Gesetzentwurf nicht angegangen, sondern nur kurzfristig nach hinten verschoben.
Ärzte aus Farmsen-Berne berichten, dass in deren Betriebstätten wegen Überlastung die Annahme von Neupatienten im Hausarztbereich gestoppt wurde, um eine Überlastung der Mitarbeiter zu vermeiden. Es bildeten sich schon lange Schlangen über 100 Meter. Es habe deswegen schon ein guter Hausarzt gekündigt, der die Medizin ganz verlassen wird. Viele Ärzte sind der Meinung, dass sie sich das nicht mehr antun wollen.
Hausarztmedizin ist nach Aussage der Ärzte wirtschaftlich nicht gut darstellbar. Aus wirtschaftlichen Gründen müssten die Ärzte eigentlich die Abteilung schließen. Und dann gehen noch 30% der Ärzte in den nächsten Jahren in Rente.