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Ich fordere Rot-Grün auf: Keine Zustimmung zur Bebauung des Sportplatzes Stühm-Süd, bis Aufklärung über Nichtbeteiligung des Sportamts erfolgt

Der Senat plant die Bebauung einer Großspielfläche in Bramfeld-Nord ohne Beteiligung des zuständigen Sportamtes und entgegen der Aussage des Sportsenators Grote, der betont hat, dass er keine Sportflächen bebauen möchte. Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen den Ansprüchen und der tatsächlichen Vorgehensweise des Senators. Am Mittwoch wird die Bürgerschaft über dieses Thema entscheiden. Die CDU fordert den Erhalt der Fläche.

In einer Meldung des Hamburger Abendblatts vom 27. Juni 2023 wurde hingegen bekannt, dass das zuständige Landessportamt der Bebauung der Sportfläche Stühm-Süd nicht zugestimmt hat. Besonders besorgniserregend ist dabei, dass das Sportamt trotz seiner Zuständigkeit nicht einmal in den Entscheidungsprozess einbezogen wurde. Dieses Vorgehen wirft ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen den politischen Zielen des Senats und unserer tatsächlichen Handlungsweise. Insbesondere steht es im klaren Widerspruch zur Active-City-Strategie, die eine fachliche Beteiligung sowie eine bessere Steuerung und Kontrolle in Bezug auf die Sportentwicklung vorsieht. Auch die Aussage des Sportsenators Grote, keine Sportflächen bebauen zu wollen, steht im deutlichen Widerspruch zu diesem Handeln.

Angesichts dieser unklaren Situation hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion am 29. Juni 2023 eine kleine Anfrage zu dem Thema an den Senat gerichtet, um zu erfahren, warum das Sportamt nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen wurde.

Aufgrund der unbeantworteten Fragen kann die Rot-Grüne Koalition der Bebauung des Sportplatzes Stühm-Süd in der Bürgerschaftssitzung am 5. Juli 2023 nicht zustimmen (Drucksache 22/12131, Punkt 5). Es muss vorab geklärt werden, warum das Sportamt nicht informiert wurde.

Die geplante Bebauung wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit und Umsetzungsfähigkeit der sportpolitischen Ziele des Senats auf. Insbesondere im Stadtteil Bramfeld-Nord ist von der vielbeschworenen „Sportstadt Hamburg“ wenig zu spüren. Geplant ist, eines der letzten Großspielfelder gemäß den Plänen von Rot-Grün wegfallen zu lassen und stattdessen eine Bebauung vorzunehmen.

Bereits im Jahr 2019 hatten ein Drittel der Hamburger Sportvereine aufgrund von Kapazitätsengpässen einen Aufnahmestopp verhängt. Angesichts dieser Situation ist es alarmierend, dass der Sportplatz im Stühm-Süd, der eine wichtige Rolle für die lokale Sportinfrastruktur spielen könnte, für andere Zwecke geopfert werden soll. Zwar wird argumentiert, dass in Farmsen-Berne ein neues Kleinspielfeld und eine Sporthalle entstehen sollen, doch dies ist einerseits für viele Einwohner zu weit entfernt, die nach Feierabend gerne wohnortnah trainieren möchten. Andererseits kann ein Kleinfeld keinesfalls ein Großfeld ersetzen.

Die steigende Einwohnerzahl Hamburgs erfordert eine vorausschauende Planung, insbesondere in Stadtteilen wie Bramfeld, Farmsen-Berne und Steilshoop, wo bis 2035 laut aktuellen Prognosen 10.000 weitere Einwohner erwartet werden. Die Verfügbarkeit von Freiflächen für sportliche Aktivitäten im Freien ist von elementarer Bedeutung für die Gesundheit und das soziale Gefüge der Bewohner. Wie sollen wir den Anwohnern erklären, dass sie nicht einfach einem Sportverein beitreten können, sondern sich auf eine langwierige Warteliste setzen lassen müssen?