Der Wohnungsmarkt in Hamburg verschärft sich immer weiter, und viele Menschen finden in der Hansestadt keine Bleibe mehr. Die Folge: Immer mehr Arbeitnehmer müssen ins Umland ziehen und täglich nach Hamburg pendeln. Dies führt zu einem regelrechten Pendler-Boom. Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) stieg die Zahl der Ein- und Auspendler im vergangenen Jahr um 13.200 an – bundesweit der höchste Zuwachs. Hamburg verzeichnet nun insgesamt 391.900 Pendler.
München führt im Pendler-Ranking
Im bundesweiten Vergleich liegt Hamburg auf dem dritten Platz hinter München, das mit 455.000 Pendlern den Spitzenplatz einnimmt, und Frankfurt am Main mit 404.800. Knapp hinter Hamburg folgt Berlin mit 391.200 Pendlern. Insgesamt pendeln deutschlandweit etwa 20,5 Millionen Menschen zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort.
Lange Wege für Hamburgs Arbeitnehmer
Besonders bemerkenswert sind die Distanzen, die viele der Pendler zurücklegen müssen. Während die Hamburger im Durchschnitt 11,7 Kilometer bis zu ihrer Arbeitsstätte fahren, sind die Strecken aus dem Umland deutlich länger. Arbeitnehmer aus den Kreisen Pinneberg, Segeberg und Stormarn legen täglich zwischen 20 und 22 Kilometer zurück. Noch weiter fahren die Beschäftigten aus dem Herzogtum Lauenburg, die durchschnittlich 25,7 Kilometer zurücklegen.
Auch in den niedersächsischen Landkreisen sind die Pendeldistanzen beträchtlich: Im Landkreis Harburg beträgt die durchschnittliche Pendlerdistanz 25,3 Kilometer, im Landkreis Stade sind es 23,3 Kilometer.
Die wachsende Herausforderung
Mit dem steigenden Pendlerverkehr wächst auch die Herausforderung für die Infrastruktur in und um Hamburg. Längere Arbeitswege, höhere Verkehrsdichte und größere Belastungen für das Verkehrsnetz sind die Folgen. Angesichts der anhaltenden Wohnungsnot in der Stadt scheint der Pendlertrend jedoch nicht abzureißen. Hamburg bleibt ein begehrter Arbeitsplatz, auch wenn der Weg dorthin immer weiter wird.