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Hilferuf des Tierheims Süderstraße – Senatorin Anna Gallina, wo sind Sie? Ich war vor Ort

Am Freitag letzte Woche hat das Tierheim Süderstraße einen Hilferuf ausgesendet. Ich habe mich heute selbst von den katastrophalen Zuständen überzeugt, denen die Tiere und Mitarbeiter des HTV e. V. derzeit ausgesetzt sind.

Heizung ausgefallen, Mietvertrag zu kurz, Hundesozialstation sanierungsbedürftig

Die zuständige Senatorin Anna Gallina (Grüne) war nach dem Hilferuf noch nicht vor Ort, wobei das Priorität haben sollte. Das Tierheim ist unterfinanziert, weist nur einen 20 Jahre laufenden Mietvertrag auf. So kann man nicht in die Zukunft investieren.

Mitten im Februar ist die Heizung ausgefallen – die Tierhäuser werden nur noch notdürftig beheizt. Zudem sind Defekte an den Gebäuden aufgetreten. Es ist zu neuen Setzrissen gekommen – durch Absackungen des Untergrunds ist dieses Mal besonders die Hundesozialstation betroffen.

80 Prozent der Hunde dieses Hauses sind im Auftrag der Stadt untergebracht – z. B. beschlagnahmte Hunde. Wenn die Station schließen müsste, gäbe es nicht genügend Platz in anderen Einrichtungen. Nicht voran kommt auch die Erweiterung des Tierheims auf einem Nachbargrundstück. Hier sind hohe bürokratische Hindernisse gesetzt. Auch die Sanierung des Katzenhauses, das dieselben Probleme aufweist, wird noch lange dauern.

Finanzierung nicht sichergestellt

Die Finanzierung des Tierheimes ist gefährdet. Jährlich entstehen Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro. Die Stadt Hamburg erstattet jedoch nur etwa zwei Millionen Euro, obwohl etwa 80 Prozent der Tiere von der Stadt untergebracht werden. Viel zu lange hat der rot-grüne Senat die Probleme des Tierheims Süderstraße ignoriert. Das zweitgrößte Tierheim Deutschlands versorgt zu Hochzeiten gleichzeitig 1.000 – 1.300 Hunde, Katzen, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger. Trotzdem befinden sich viele Gebäude in keinem guten Zustand. Wortwörtlich kann man schon fast von Ruinen sprechen, denn das Hundehaus ist nur notdürftig in Betrieb, das Katzenhaus inkl. OP-Geräten muss dringend saniert werden und ist derzeit außer Betrieb. Die Tiere, die häufig von der Stadt sichergestellt werden und im Tierheim Süderstraße untergebracht werden, dürfen nicht für die Fehler des Senats bestraft werden und leiden. Hier müssen nun endlich auch unkonventionelle Maßnahme geprüft werden. Im Zweifel muss der Senat nun geeignete Container anschaffen und damit schnellstmöglich gute und beheizte Räume für die Tiere zur Verfügung stellen.

Mehr Fläche für das Tierheim benötigt

Der Standort in der Süderstraße ist zentral gelegen und daher eine gute Anlaufstelle für die Hamburgerinnen und Hamburger, die ihre Haus- oder Fundtiere abgeben müssen. Auch für das Tierrettungsteam und Behörden, die beschlagnahmte Tiere abgeben müssen, ist der Standort ideal. Doch die Gebäude stehen dort auf einer ehemaligen Mülldeponie und sacken ab, verlieren ihre Stabilität und müssen dementsprechend kostspielig saniert werden.

Während dieser Sanierung brauchen die verbliebenen Tiere neue Plätze, die nur durch eine Flächenerweiterung zustande kommen können. Die Hamburger CDU hat sich dafür eingesetzt und der Senat hat es letztlich ermöglicht, einen Teil vom Nachbargrundstück an den HTV zu verpachten.

Bürokratie hindert am Bauen

Doch auch das nun neu vorhandene Stück Land kann nicht ohne Weiteres bebaut werden. Obwohl direkt benachbart, soll hier ein anderer Bebauungsplan gelten und der HTV soll mit einem Architekten in Vorleistung gehen, bevor klar ist, ob dort z. B. ein neues Hundehaus entstehen darf und der Boden dazu geeignet ist. Ansprechpartner sind unklar. Wir fordern vom Senat, im zuständigen Bezirksamt einen Ansprechpartner zu bennen, der sich darum kümmert, eine Bebauung schnellstmöglich zu ermöglichen. Der HTV bemüht sich mit voller Kraft, das ist nicht erst nach mehreren Besuchen von CDU-Abgeordneten im Tierheim völlig klar. 

Tiefe Risse durchziehen die Hundesozialstation

Die Fertigstellung der Sanierung des Katzenhauses ist noch nicht abzusehen.