Der Hamburger Senat hat ambitionierte Ziele: Bis 2030 sollen rund 63.000 Wärmepumpen im Gebäudebestand der Stadt installiert sein und bis 2045 soll diese Zahl auf 159.000 steigen. Doch die Realität hinkt diesen Plänen weit hinterher. Bis Januar 2024 waren in Hamburg lediglich 5.845 Wärmepumpen installiert – ein Bruchteil des angestrebten Ziels. Seitdem sind laut Angaben der Bundesregierung auf eine Anfrage des CDU-Politikers Christoph Ploß hin weniger als 1.000 weitere Wärmepumpen hinzugekommen. Dies wirft erhebliche Zweifel daran auf, ob die ambitionierten Ziele tatsächlich erreicht werden können.
Besonders kritisch ist in diesem Zusammenhang die Rolle der Grünen zu sehen. Die Partei, die sich stets als Vorreiterin im Klimaschutz positioniert, hat bisher wenig Substanz hinter ihren großen Versprechungen gezeigt. Auch in diesem Fall zeigt sich: Die Umsetzung ambitionierter Klimaziele bleibt hinter den vollmundigen Ankündigungen zurück. Der schleppende Fortschritt bei der Installation von Wärmepumpen verdeutlicht erneut, dass es den Grünen schwerfällt, ihre Klimaschutzversprechen in konkrete Ergebnisse umzuwandeln.
Mit Blick auf die kommenden Jahre stellt sich die Frage, wie Hamburg die Kluft zwischen Ziel und Wirklichkeit überwinden will. Ohne deutlich beschleunigte Anstrengungen erscheint es zunehmend unrealistisch, die gesetzten Ziele zu erreichen. Der Hamburger Senat und insbesondere die Grünen stehen somit vor der Herausforderung, nicht nur Worte, sondern auch Taten folgen zu lassen.
Quellen:
Schriftliche Frage an die Bundesregierung im Monat Juli 2023, Frage Nr. 7/378 von Dr. Christoph Ploß MdB, Berlin, 31. Juli 2023:
Frage:
Wie viele Anträge auf Bundesförderung von Wärmepumpen aus Hamburg wurden seit Januar 2022 gestellt (bitte Zahlen nach Monat des Eingangs auflisten) und wie viele der seitdem eingegangenen Anträge aus Hamburg wurden bisher noch nicht bearbeitet?
Antwort:
Die in Hamburg gestellten Förderanträge für Wärmepumpen über die Bundesförderung effizienter Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG-EM) in den Jahren 2022 und 2023 (Stichtag 30. Juni) können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.
Monate | 2022 | 2023 |
---|---|---|
Januar | 49 | 76 |
Februar | 51 | 67 |
März | 108 | 84 |
April | 110 | 71 |
Mai | 132 | 72 |
Juni | 157 | 95 |
Juli | 269 | |
August | 966 | |
September | 105 | |
Oktober | 93 | |
November | 103 | |
Dezember | 203 |
Zum Stand 26. Juli 2023 liegen dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle keine unbearbeiteten Anträge auf die Förderung einer Wärmepumpe aus Hamburg vor.
Schriftliche Fragen an die Bundesregierung im Monat August 2024, Frage Nr. 8/078 von Dr. Christoph Ploß MdB, Berlin, 15. August 2024:
Frage:
Wie viele Anträge auf Bundesförderung von Wärmepumpen wurden aus Hamburg seit einschließlich Juli 2023 gestellt (bitte Zahlen nach Monat des Eingangsauflisten), und wie viele der seitdem eingegangenen Anträge aus Hamburg wurden bisher noch nicht bearbeitet?
Antwort:
Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird unter anderem der Einbau von Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien und somit auch der Einbau von Wärmepumpen gefördert. Nachfolgend sind die in den jeweiligen Monaten für den Zeitraum 1. Juli 2023 bis 31. Juli 2024 bewilligten Anträge für Wärmepumpen im Rahmen der Einzelmaßnahmen der BEG in Hamburg dargestellt.
Zeitraum | Anzahl bewilligten Wärmepumpenanträge in Hamburg |
---|---|
Juli 2023 | 31 |
August 2023 | 68 |
September 2023 | 65 |
Oktober 2023 | 63 |
November 2023 | 51 |
Dezember 2023 | 98 |
Januar 2024 | 181 |
Februar 2024 | 78 |
März 2024 | 77 |
April 2024 | 96 |
Mai 2024 | 98 |
Juni 2024 | 143 |
Juli 2024 | 167 |
Gesamt | 1.216 |
Bei dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle befanden sich Ende Juli 2024 noch 35 Anträge in Bearbeitung.