Der Senat betont die Bedeutung des Photovoltaik-Ausbaus als Schlüsselmaßnahme für die Energiewende und die Erreichung der Hamburger Klimaziele. Doch die nackten Zahlen zeigen ein ernüchterndes Bild: Von den insgesamt 10.748 Gebäuden der Stadt und ihrer Unternehmen sind lediglich 255 mit Photovoltaikanlagen ausgestattet – das sind knapp zwei Prozent (22/15520). Anfang des Jahres waren es 228 Gebäude, was bedeutet, dass in sechs Monaten lediglich 27 neue Anlagen hinzugekommen sind. In diesem Tempo würde es fast 194 Jahre dauern, alle städtischen Gebäude mit Photovoltaikanlagen auszurüsten. Selbst wenn nur die Hälfte der Gebäude für PV-Anlagen geeignet ist, benötigt der Senat noch immer fast 100 Jahre.
Dabei sollten zuerst die größten Potenziale gehoben werden. Doch auch hier versagt der Senat. Viele Gebäude mit großen Dachflächen von knapp 9.000 Quadratmetern wurden noch nicht einmal auf ihre PV-Tauglichkeit geprüft (Neuenfelder Str. 19 mit 8.890qm und Caffamacherreihe 1-3 mit 8.652qm). Insgesamt haben nur 1.431 Gebäude eine PV-Analyse erhalten. Es gibt 355 Dachflächen mit mehr als 5.000 Quadratmetern, die dringend ans Netz gebracht werden müssten.
Ein weiteres Versäumnis zeigt sich bei der Dach- und Fassadenbegrünung. Nur 581 von 10.748 Gebäuden verfügen über eine Grünbedachung, Anfang des Jahres waren es noch 533. Eine Steigerung von lediglich 48 Gebäuden in sechs Monaten. Die Fassadenbegrünung ist noch seltener: Nur 11 Gebäude der Stadt und ihrer Unternehmen sind begrünt.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in zahlreichen städtischen Gebäuden und Schulstandorten weiterhin neue Gasheizungen eingebaut werden, obwohl alternative Heizmethoden wie Fernwärme oder Wärmepumpen zur Verfügung stehen. Dies steht im klaren Widerspruch zu den Aussagen von Umweltsenator Kerstan, der den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen proklamiert hat.
Der Senat muss endlich handeln und die vorhandenen Potenziale effizient nutzen. Wir benötigen dringend eine beschleunigte Umsetzung der Photovoltaik-Ausbaupläne und eine Priorisierung der größten Potenziale. Zudem muss die Installation von Gasheizungen gestoppt und konsequent auf nachhaltige Alternativen umgestiegen werden.
Hamburg darf sich nicht länger mit leeren Versprechungen zufriedengeben. Wir brauchen konkrete Maßnahmen und eine zügige Umsetzung, um unsere Klimaziele zu erreichen und die Energiewende erfolgreich voranzutreiben. Der Senat muss jetzt liefern!