Die geplante Wärmewende in Deutschland hat zur Folge, dass immer weniger Gasleitungen benötigt werden, auch in Hamburg. Die Absicht, bestehende Gasleitungen zu reduzieren, wurde durch die Drucksache 22-13385 des Senats bekanntgegeben. Diese Maßnahme ist Teil der kommunalen Wärmeplanung, bei der spezifische Wärmeversorgungsgebiete analysiert werden, um festzustellen, welche Form der Wärmeversorgung unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten zukunftsfähig ist, sei es dezentral oder über ein Wärmenetz.
Die Wärmeplanung dient als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen, die eine gezielte Investition in die entsprechende Wärmeversorgungsart fördern sollen, wobei sowohl ökologische als auch ökonomische Überlegungen im Fokus stehen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Analyse des Gasnetzes, da die Wärmewende die Notwendigkeit der bestehenden Gasleitungen reduziert.
Die Ergebnisse der Wärmeplanung sollen nicht nur Informationen über die optimale Wärmeversorgung in verschiedenen Gebieten liefern, sondern auch Aufschluss darüber geben, welcher Umfang der Gasnetzinfrastruktur zukünftig noch erforderlich ist. Dies wird entscheidend sein für die geplante Reduzierung und den Rückbau von Gasleitungen.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Planung betrifft die Integration von Wasserstoff (H2) in das Energiesystem. Die Entscheidung darüber, in welchen Gebieten H2-Leitungen gebaut oder bestehende Gasleitungen auf Wasserstoff umgerüstet werden, wird im Rahmen der Wärmeplanung gemäß dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze festgelegt. Die Veröffentlichung dieser Pläne wird laut aktuellen Informationen spätestens Mitte 2026 erwartet.
Die zeitliche Verzögerung bis 2026 für die Veröffentlichung der Planungen ist bedenklich, da die Herausforderungen der Klimawende drängen. Umweltsenator Kerstan betont zwar stets die Notwendigkeit eines schnellen Umstiegs, jedoch scheint die Umsetzung regelmäßig zu verschlafen. Durch die mangelnde Planung könnten Bürgerinnen und Bürger gezwungen sein, Wärmepumpen anzuschaffen, obwohl eine mögliche Anbindung an das Wärmenetz in Betracht gezogen werden könnte.