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Gute Oppositionsarbeit wirkt: Illegaler Sammler vor dem Schwarzen Weg soll ab Januar weg sein

Vor dem Recyclinghof am Schwarzen Weg in Steilshoop läuft die Abgabe von Elektroschrott ab Januar nur noch auf offiziellem Weg – so, wie es sein sollte.

Bisher gab es dort einen Sammler, der die Leute in der Warteschlange vor dem Recyclinghof angesprochen hat.

Dieser Sammler hatte gegenüber dem Recyclinghof eine Lagerfläche der Stadt Hamburg (LIG) angemietet. Diese wurde ihm nun zu Ende Januar 2022 fristgerecht gekündigt. Begründung: er hat das Grundstück nicht im vertragsgemäßen Zustand gehalten. Das ist ein Erfolg der CDU, denn so kann der illegale Export in Drittländer verhindert werden. Nötig waren dazu fünf Kleine Anfragen (aktuellste 22/5933) und ein Antrag, der im Umweltausschuss debattiert wurde.

Auch am Recyclinghof Wilma-Witte-Stieg haben es Elektroschrott-Sammler nun schwerer. Es wurden Betretungsverbote ausgesprochen und teilweise von der Polizei auch durchgesetzt. Zudem ergingen mehrmals Strafanträge gegen die illegalen Sammler. Außerdem sollen Parkverbotsschilder errichtet werden, um das Parken von Sammelbehältern zu verhindern. Dieser Recyclinghof im Stadtteil Wandsbek wird auch von Farmsener, Berner und Bramfelder Bürgern genutzt.

Bei den anderen Recyclinghöfen sollen anlassbezogene Kontrollen stattfinden. Im Umweltausschuss wurde zudem berichtet, dass Warteschlangen künftig in den Höfen statt vor den Höfen stehen sollen. Des Weiteren will die Stadtreinigung mit Hinweisschildern, Flyern und auf ihrer Website sensibilisieren.

Ein anderes großes Problem muss durch die neue Bundesregierung gelöst werden. Die Sammler agieren nicht illegal, wenn sie funktionstüchtige Geräte sammeln. Doch dies kann schwerlich überprüft werden und trotzdem landen viele der Geräte in Drittländern. Es muss also eine Beweislastumkehr her – diese wurde vom Bundesrat gefordert, durch die Bundesbehörde jedoch abgelehnt.

Hintergrund:

Wir wissen: Oft werden defekte Elektrogeräte gesammelt und illegal in Drittländer verschifft. Dort, bspw. in afrikanischen Ländern werden sie einfach verbrannt, um z. B. das wertvolle Kupfer zu separieren. Das geschieht auf riesigen illegalen Müllhalden. Die gesundheitliche Belastung für die informellen Arbeiter, darunter auch Kinder, ist wahnsinnig hoch. Da ohne jegliche Umweltauflagen gearbeitet wird, werden durch das Verbrennen ultragiftige Schadstoffe in der Luft, im Boden und im (Grund-)Wasser freigesetzt.

Wir in Hamburg können dagegen nur angehen, wenn wir unseren Elektroschrott ordnungsgemäß recyclen – auf den Wertstoffhöfen oder bei Kleinelektroartikeln bei den anderen offiziellen Rückgabestellen. Also entweder bei Händlern wie Mediamarkt und Saturn oder wir nutzen die Kleinelektrocontainer der Stadtreinigung, die oft bei Glas- und Papiercontainern zu finden sind.

Noch funktionierende Geräte nehmen oftmals gerne ebenfalls die Recyclinghöfe an. Diese werden dann an die Stilbruch-Läden weitergeleitet.