Die Lage in Farmsen-Berne zeigt einen Trend: Die Anzahl der Arztpraxen sinkt, insbesondere in wichtigen Fachrichtungen. Die Hausärzte sind von 9 auf 6 gesunken, die Frauenärzte von 4 auf 2. Auch die Augenärzte sind von 5 auf 1 geschrumpft. Diese alarmierenden Zahlen finden sich in der Drucksache 22/16480 wieder, und im Vergleich zur älteren Drucksache 22/3774 wird deutlich, dass in den letzten Jahren nicht genug unternommen wurde, um die Abwanderung von Ärzten zu stoppen.
Die Tatsache, dass Farmsen-Berne unter einem chronischen Ärztemangel leidet, ist kein neues Problem. Schon seit Jahren weisen Experten darauf hin, dass zu wenige Mediziner bereit sind, sich hier niederzulassen. Obwohl Vorschläge der CDU auf dem Tisch liegen, wie zum Beispiel die Einführung von Zuschüssen für Ärzte, die in unterversorgten Vierteln Praxen eröffnen – ein Modell, das sich in Berlin bewährt hat – wurde bisher wenig umgesetzt.
Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen: In Gesprächen mit MVZ hat sich herausgestellt, dass drei neue Ärzte nach Farmsen kommen sollen. Die Räume fehlen zwar noch, aber es besteht Hoffnung, dass sich hier bald etwas bewegt. Die Zeit drängt, denn ohne schnelle und wirksame Maßnahmen könnte sich die Versorgungslage weiter verschlechtern.