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Eskalation in Steilshoop zu Silvester: Mehrheit der jugendlichen Täter stammt aus der Nachbarschaft – Neun verletzte Polizisten

Die Angriffe auf Feuerwehrleute und Polizisten in der Silvesternacht in Steilshoop haben Hamburg tief erschüttert. Besonders brisant: Die Täter waren überwiegend Jugendliche und Heranwachsende aus der direkten Umgebung. Diese Erkenntnis widerlegt die Annahme, dass Störer aus anderen Stadtteilen gezielt anreisen, um Unruhe zu stiften. Der Senat bestätigte, dass die meisten kontrollierten Personen aus Steilshoop selbst oder angrenzenden Vierteln wie Barmbek-Nord stammen.

Ablauf der Eskalation in der Silvesternacht

Die dramatischen Ereignisse begannen bereits am frühen Abend. Hier die Chronologie der Vorfälle:

  • 18:45 Uhr: Am Schreyerring 31 wurde ein brennender Müllcontainer gemeldet. Die Feuerwehr wurde beim Löscheinsatz von einer Gruppe von 30 bis 40 Personen gezielt mit Feuerwerkskörpern beschossen und musste den Einsatz abbrechen.
  • 20:30 Uhr: Ein weiterer Einsatz wegen brennenden Unrats im Innenhof des Schreyerrings 29 musste ebenfalls durch Angriffe mit Pyrotechnik abgebrochen werden.
  • 23:15 Uhr: Es kam zu einer gefährlichen Eskalation: Personengruppen beschossen sich gegenseitig mit Feuerwerkskörpern. Als die Polizei eingriff, wurden auch die Beamten Ziel der Angriffe.
  • 00:10 Uhr: Ein Mann aus Barmbek-Nord wurde vorläufig festgenommen, nachdem er wegen eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte gemäß § 114 StGB auffällig wurde. Er blieb bis 07:00 Uhr in Gewahrsam.
  • 02:00 Uhr: Der Aldi-Markt am Schreyerring wurde von randalierenden Personen beschädigt. Die Alarmanlage löste aus, während die Täter Glas und Mobiliar zerstörten.

Bilanz der Nacht: Verletzte und Konsequenzen

Die Vorfälle forderten ihren Tribut:

  • Verletzte: Neun Polizisten und ein Feuerwehrmann wurden verletzt, hauptsächlich durch Feuerwerkskörper und einen Faustschlag.
  • Einsatzkräfte: Die Polizei war mit vier Zügen der Bereitschaftspolizei sowie Reviervollzugskräften vor Ort. Die Freiwillige Feuerwehr rückte mehrmals aus, musste jedoch Einsätze abbrechen, da sie massiv angegriffen wurde.
  • Festnahmen:
    • Am 1. Januar wurde ein Mann aus Barmbek-Nord wegen eines tätlichen Angriffs vorläufig festgenommen.
    • Am 31. Dezember gegen 23:30 Uhr wurde ein Jugendlicher aus Steilshoop kontrolliert, bei dem erlaubnispflichtige Pyrotechnik sichergestellt wurde. Ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz wurde eingeleitet.

Die Polizei schätzt, dass insgesamt bis zu 200 Personen in wechselnden Gruppen aktiv waren.

Täter aus der Region – ein beunruhigendes Bild

Die Täter stammten laut Polizei überwiegend aus Steilshoop oder angrenzenden Stadtteilen wie Barmbek-Nord.

  • Täterprofil: Die Mehrheit war männlich, im Alter von 14 bis 25 Jahren, mit deutscher Staatsangehörigkeit.
  • Keine organisierte Struktur: Es gibt keine Hinweise auf feste Gruppenstrukturen oder gezielte Absprachen.

Forderung nach einer Polizeiwache in Steilshoop

Angesichts der wiederholten Eskalationen fordern Anwohner und Einsatzkräfte eine dauerhafte Polizeistation direkt in Steilshoop. Diese Maßnahme könnte die Sicherheit nachhaltig erhöhen und weitere Vorfälle verhindern.

Vorteile einer Polizeiwache vor Ort:

  • Schnelle Einsatzbereitschaft: Eine Polizeiwache in unmittelbarer Nähe ermöglicht rasches Eingreifen und minimiert Eskalationen.
  • Erhöhte Präsenz: Die sichtbare Präsenz von Polizeikräften schreckt potenzielle Täter ab und gibt den Bewohnern ein Gefühl von Sicherheit.
  • Prävention: Polizeikräfte könnten enger mit Schulen und der Jugendhilfe zusammenarbeiten, um präventive Maßnahmen umzusetzen.
  • Langfristige Stabilität: Eine stationäre Wache würde signalisieren, dass Steilshoop nicht sich selbst überlassen wird, sondern ein integraler Teil der Stadt bleibt.

Was muss jetzt geschehen?

Die Silvesternacht in Steilshoop war ein Weckruf. Der Senat muss handeln und Lösungen schaffen, um die Sicherheit der Bürger und Einsatzkräfte zu gewährleisten. Eine Polizeiwache direkt vor Ort wäre ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der Anwohner zurückzugewinnen und solchen Ausschreitungen nachhaltig entgegenzuwirken.

 

Hier die vollständige Anfrage vom Senat:

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