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Erster Hamburger Ernährungstag: Gelungener Auftakt mit über 80 Teilnehmenden auf Gut Karlshöhe

Wie können Lebensmittel für Menschen mit geringem Einkommen erschwinglich bleiben, gleichzeitig der Landwirtschaft eine Zukunft bieten und die Umwelt schonen? Welche Maßnahmen können in der Außer-Haus-Verpflegung getroffen werden, um gesündere und frischere Speisen anzubieten? Diese Fragen standen im Fokus des ersten „Hamburger Ernährungstages“, der am 14. Oktober auf Gut Karlshöhe stattfand. Die Veranstaltung wurde von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) organisiert und bildete den Auftakt zur Entwicklung einer Hamburger Ernährungsstrategie.

Die Hamburger Bürgerschaft hatte im Mai 2024 beschlossen, eine Ernährungsstrategie für die Stadt auszuarbeiten. Bis Jahresende wird der Senat nun Eckpunkte vorlegen. Auf dieser Grundlage soll gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, Unternehmen und Verbänden eine umfassende, behördenübergreifende Ernährungsstrategie entwickelt werden, die sich an der nationalen Ernährungsstrategie orientiert und Empfehlungen des „Bürgerrats Ernährung“ aufgreift.

Mit dem ersten Ernährungstag gab das Amt für Agrarwirtschaft der BUKEA den Startschuss für diesen Prozess. Über 80 Teilnehmende aus Landwirtschaft, Verarbeitungsbetrieben, Catering, Ernährungsbildung, Politik und Behörden kamen zusammen, um erste Grundlagen für die Strategie zu erarbeiten.

Ein zentrales Ziel der Strategie ist es, den Anteil regional und biologisch produzierter Lebensmittel in der öffentlichen Außer-Haus-Verpflegung (AHV) bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern. Erste Schulungen in öffentlichen Einrichtungen wie Kantinen, Mensen, Schulen und Kitas sollen bereits im kommenden Jahr beginnen, um die Umsetzung voranzutreiben.

Ein Höhepunkt des Ernährungstages war die Verleihung des neuen staatlichen Bio-Siegels in Gold an Kinderwelt Hamburg. Senator Kerstan überreichte die Auszeichnung, die für einen Bio-Anteil von 100 Prozent in der Verpflegung steht. Kinderwelt Hamburg betreibt seit 2003 eigene Bio-Küchen und versorgt täglich rund 8.500 Kita- und Schulkinder mit frischen, bezahlbaren Bio-Mahlzeiten. „Das goldene Bio-Label ist eine Bestätigung unserer Arbeit und zeigt, wofür wir seit Jahrzehnten stehen“, so Jörg Brettschneider, Geschäftsführer von Kinderwelt Hamburg.

Mit dieser Auszeichnung setzt die Stadt Hamburg ein Zeichen für die Zukunft der Ernährungsstrategie, die nachhaltige Lebensmittelversorgung und gesündere Ernährungsgewohnheiten in den Mittelpunkt stellt.

Hintergrund:

Die Ernährungsstrategie Hamburgs folgt einem deutschlandweiten Trend, der auf die Entwicklung nachhaltiger Ernährungskonzepte in Städten wie Berlin, München und Bremen aufbaut. In vielen Strategien spielen die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, Ernährungsbildung und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zentrale Rollen. Die öffentliche Außer-Haus-Verpflegung bietet dabei großes Potenzial, um einen direkten Einfluss auf das Ernährungsangebot in Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen zu nehmen.