Erneut weist die Hamburger Verwaltung eine hohe Anzahl an Überlastungsanzeigen auf (22/9789). Von Anfang Januar bis 28.10.2022 waren es allein 476. Überlastungsanzeigen werden abgegeben, wenn die Arbeit nicht mehr leistbar ist. Mit Abstand die höchste Anzahl an Überlastungsanzeigen pro 100 Beschäftigten weisen die Eingliederungshilfe und die Grundsicherung vom Bezirksamt Wandsbek auf. Damit ist der Bezirk Wandsbek erneut trauriger Spitzenreiter dieser Kategorie.
Schon wieder offenbart eine Anfrage an den Senat die weiterhin vielen Überlastungsanzeigen in den Bezirksämtern. Erneut sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bezirksamt Wandsbek überproportional betroffen. Es folgen dann mit deutlichem Abstand die Sozialbehörde (Landesbetrieb Erziehung und Beratung, LEB 3 – Kinder- und Jugendnotdienst) mit einem Wert von 39 und das Bezirksamt Mitte (Personalservice) sowie die Justizbehörde (Ambulanzen Justizvollzugsanstalten) mit einem Wert von 30.
Auffällig ist, warum immer wieder das Bezirksamt Wandsbek mit derlei Problemen zu kämpfen hat? Offensichtlich liegt hier eine Führungsschwäche des Amtsleiters vor, der laut den neusten Zahlen in der Vergangenheit keine Anstalten machte, die Situation für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Ausdrucken und wegheften der Überlastungsanzeigen führt das Instrument ad absurdum, es müssen die Ursachen für die zahlreichen Überlastungsanzeigen gefunden werden, deren Anzahl jedes Jahr steigt.
Einige Beschäftigte berichteten mir, dass ihre Vorgesetzten die Abgabe von Überlastungsanzeigen untersagen. Dies ist rechtlich nicht zulässig und nicht hinnehmbar. In diesem Fall sind die Beschäftigen angehalten, anonym Kontakt zur Gewerkschaft, zum Personalrat oder zu mir aufzunehmen. Die CDU-Fraktion hatte bereits einen Antrag zum Thema eingebracht. Darin sollten die Überlastungsanzeigen vereinheitlicht und Lösungen erarbeitet werden. Der Antrag wurde ohne Gegenvorschlag von SPD und Grünen abgelehnt.