Aus der Traum für ein Einfamilienhaus in Wandsbek? Rot-Grün macht es vielerorts unmöglich und begünstigt Mehrfamilienhäuser
Der Senat und der Bezirk Wandsbek begünstigen Mehrfamilienhäuser in Gegenden, die eigentlich strukturgeschützt sind.
Immer wieder werden somit Einfamilienhäuser verhindert bzw. Einfamilienhäuser in Mehrfamilienhäuser umgewandelt.
Die Bebauungspläne müssten dabei nur angepasst werden – das ist dem Bezirk jedoch zu viel Arbeit.
Spätestens, wenn die Familienplanung beginnt, wünschen sich viele Paare ein Einfamilienhaus und nehmen dabei oft hohe persönliche, finanzielle Risiken in Kauf. Doch wo finden sich Bauland oder fertige Einfamilienhäuser zum Kauf in Hamburg? Es wird immer schwieriger, sie zu finden.
Das hat viele Ursachen: Die Urbanisierung, niedrige Zinsen und damit den Run auf Immobilien und Spekulation damit. Und auch, dass sich Entwickler von Mehrfamilienhäusern in Käufen von Grundstücken (oder Erbpachtung) durchsetzen. Diese können schlichtweg mehr zahlen, da sie mit Rendite rechnen können, was die Kleinfamilie nicht kann. So verlieren ganze Siedlungen ihren Charakter und ihren Charme.
Eine weitere Ursache kommt in Hamburg und dem Bezirk Wandsbek hinzu: Rot-Grün passt Bebauungspläne nicht der neuen Rechtsauffassung an. Dies sei zu teuer und aufwendig.
Bebauungspläne müssten erneuert werden, damit sie einen Sinn haben
Die neue Rechtsauffassung schützt nicht mehr den Begriff „Einzelhaus“. Ganz konkret: In den Bebauungsplänen von Volksdorf 40, 42 und 43 sind Einzelhäuser, eben Einfamilienhäuser, vorgesehen. Doch Gerichte haben längst den Begriff des Einzelhauses verwaschen. Es ist rechtlich zulässig, mehrere „Gebäude“ in ein „Einzelhaus“ zu platzieren.
Zugleich dürfen in einem „Gebäude“ mehrere „Wohneinheiten“ untergebracht sein. Das heißt: Mehrfamilienhaus – und zwar mit vielen Etagen. Die Bebauungspläne sind demnach das Papier nicht mehr wert, auf dem sie stehen. Strukturerhaltung der Einfamilienhaussiedlungen ist nicht mehr wie vorgesehen möglich.
Das passiert in Wandsbek an mehreren Stellen – in Rahlstedt, Wellingsbüttel, Volksdorf oder Ohlstedt. Noch ein pikanter Fakt: Das Bezirksamt bekommt vom Senat den Anreiz, möglichst viele Wohneinheiten zu genehmigen, denn pro Genehmigung (pro Wohneinheit) werden von der Finanzbehörde 250 EUR gezahlt. Bei Mehrfamilienhäusern gibt es natürlich mehr Wohneinheiten.
Die CDU setzt sich immer wieder dafür ein, Einfamilienhäuser weiterhin zu ermöglichen. Leider sind wir mit einer rot-grünen Mehrheit konfrontiert.