Das Füttern von Vögeln im Winter erfreut sich großer Beliebtheit. Auch wenn es keinen direkten Beitrag zum Schutz gefährdeter Arten leistet, wird es vom NABU unterstützt. Denn es bietet den Tieren eine wichtige Hilfe bei frostigen Temperaturen und ermöglicht zugleich faszinierende Naturbeobachtungen – vorausgesetzt, man beachtet einige grundlegende Hinweise. Der NABU Hamburg erklärt, worauf es ankommt.
Vögel beobachten und hören im Winter
Der Winter ist eine ideale Zeit, um Vögel zu beobachten. „Obwohl man Vogelgesang eher mit dem Frühling verbindet, gibt es auch in der kalten Jahreszeit Arten wie das Rotkehlchen, die singen“, erklärt Marco Sommerfeld, Referent für Vogelschutz beim NABU Hamburg. Diese Art bleibt im Winter in unseren Breiten und verteidigt Reviere durch Gesang – ein Verhalten, das auch die Weibchen zeigen.
Der richtige Futterplatz
Wer eine Futterstelle einrichten möchte, sollte einen Futterspender verwenden, der das Futter vor Nässe schützt, wie etwa ein Futtersilo. Offene Futterhäuschen müssen täglich gereinigt werden, um Krankheiten vorzubeugen. Der Standort sollte so gewählt werden, dass Katzen keine Chance haben, sich unbemerkt anzuschleichen. Bäume oder Büsche in der Nähe bieten Schutz vor Greifvögeln, während Glasscheiben in der Umgebung durch spezielle Beklebungen entschärft werden können.
Passendes Futter auswählen
Sonnenblumenkerne sind universell beliebt und eignen sich für viele Arten. Körnerfresser wie Meisen oder Finken bevorzugen zusätzlich Streufutter, während Weichfutterfresser wie Rotkehlchen oder Amseln auch Rosinen, Äpfel oder Haferflocken mögen. Für sie eignen sich spezielle Bodenfutterspender. Fett-Samen-Gemische, wie sie in Meisenknödeln vorkommen, sind besonders bei Meisen beliebt. Wichtig ist, auf Plastiknetze zu verzichten, da diese eine Verletzungsgefahr darstellen.
Absolut ungeeignet ist Brot, da es im Magen der Vögel aufquillt, schnell verdirbt und zu salzig ist. Wer auf hochwertige Bio-Futtermischungen achtet, tut der Vogelwelt zudem einen doppelten Gefallen: bei der Fütterung und durch eine umweltfreundliche Produktion.
Mehr Lebensraum für Vögel schaffen
Gartenbesitzer können zusätzlich heimische Wildpflanzen und Hecken anlegen, um den Vögeln ganzjährig natürliche Lebensräume und Futterquellen zu bieten.
Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“
Vom 10. bis 12. Januar 2025 lädt der NABU zur Aktion „Stunde der Wintervögel“ ein. In dieser Zeit sind Naturfreunde aufgerufen, Vögel zu zählen und die Ergebnisse zu melden. Weitere Informationen gibt es unter www.stundederwintervoegel.de.
Alle Tipps und Infos zur Vogelfütterung finden Sie auch online unter www.NABU-Hamburg.de/vogelfuetterung. Mit der richtigen Vorbereitung wird das Füttern von Vögeln zu einem Erlebnis, das Mensch und Tier gleichermaßen bereichert.