Aufgrund der geringeren Höhe von Bushaltestellen im Vergleich zu regulären Flachdächern bieten sie sowohl eine gute Sonneneinstrahlung als auch durch weniger Wind gute Voraussetzungen, um Bienen, Hummeln und anderen Insekten ein attraktives zusätzliches Nahrungsangebot zu ermöglichen. Die Pflanzen haben daneben einen weiteren positiven Effekt, denn sie filtern Feinstaub aus der Luft. Auch sind sie ein guter Regenwasserspeicher, was dazu führt, dass sie seltener gegossen werden müssen und an heißen Tagen etwas Abkühlung spenden. Mit relativ geringem Aufwand kann so ein attraktiver Nutzen für die Umwelt und ihre Lebewesen geschaffen werden.
Bereits im Juli 2019 hatte die CDU-Fraktion die Dachbegrünung von Fahrgastunterständen gefordert und einen entsprechenden Antrag (vergleiche Drs. 21/17922) in die Bürgerschaft eingebracht. Mit Drucksache 22/3540 hat Rot-Grün den Senat im März 2021 gebeten, zu prüfen, in welchen Fällen bei Neuausschreibung der Werberechtsverträge, die Realisierung von Fahrgastunterständen mit Dachbegrünung sinnvoll ist. Dabei sollten insbesondere stark versiegelte Straßenräume und Gebiete mit wenig Straßenbegleitgrün betrachtet werden. Die Wall GmbH hat im Zuge des Pilotprojektes jeweils einen Fahrgastunterstand (FGU) mit Gründach an den Bushaltestellen Osterstraße und Stadthausbrücke aufgebaut (22/10060). Das Ergebnis sollte im September 2021 vorliegen.
Auch nach mehr als 1,5 Jahren kann der Senat noch keine Ergebnisse vorweisen. Begründet wird dies mit personellen Engpässen, sodass der zuständigen Behörde die Auswertung des Projektes noch nicht übergeben werden konnten. Eine Auskunft wird erst auf Basis der entsprechenden Ergebnisse möglich sein (22/10060).
Nach aktueller Datenlage des HVV stehen den Fahrgästen in Hamburg 2.337 FGU zur Verfügung (22/10060). Mit zwei von 2.337 begrünten Unterständen hängt der Senat seinen eigenen Ansprüchen weit hinterher! Die rot-grüne Koalition hat ein weiteres Mal viel angekündigt und wenig gehalten.