Hamburgs Trinkwasserversorgung steht vor Herausforderungen: steigender Verbrauch, begrenzte Grundwasserressourcen und zunehmende Sommerdürren. Die CDU fordert daher Maßnahmen zur Wassereinsparung und betont die Verantwortung der Verwaltung als Vorbild. Ein Anreizprogramm für moderne Armaturen und die Nutzung von gereinigtem Abwasser in der Landwirtschaft könnten Lösungen sein, um kontrollierbare Verbote zu vermeiden und das Trinkwasser erschwinglich zu halten.
Die anhaltende Hitzewelle und der steigende Wasserverbrauch in Hamburg haben zu einem Aufruf zum Wassersparen geführt. Die CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft hat angesichts dieser Situation Maßnahmen zur Wassereinsparung gefordert und betont, dass sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge lebensnotwendig ist. In Trockenperioden erreichte der Trinkwasserverbrauch in Hamburg fast die Fördergrenze, was zu Besorgnis über die langfristige Wasserversorgungsfähigkeit der Stadt führt.
Es wurde darauf hingewiesen, dass Hamburg sein Trinkwasser ausschließlich aus etwa 465 Brunnen gewinnt, also aus dem Grundwasser. Angesichts der steigenden Bevölkerungszahlen und begrenzter Grundwasserressourcen wird bis zum Jahr 2035 mit weiter steigendem Trinkwasserbedarf gerechnet. Vor diesem Hintergrund sollte ein Anreizprogramm zur Förderung von modernen Armaturen mit Sensoren aufgelegt werden, um den Wasserverbrauch in Behörden und öffentlichen Unternehmen zu reduzieren. Außerdem sollte die landwirtschaftliche Bewässerung durch gereinigtes Abwasser erfolgen, wie es bereits in anderen Bundesländern der Fall ist.
In einer Anfrage an den Senat hat die CDU-Fraktion (22/12367 )Informationen über den privaten Trinkwasserverbrauch pro Person und Tag sowie die Gesamtabgabe an Kundinnen und Kunden erhalten. In den letzten fünf Jahren hat sich der Verbrauch pro Person und Tag zwischen 111 und 115 Litern bewegt, während die Gesamtabgabe an Kunden in Mio. m3 zwischen 114,5 und 119,9 lag. Es wurde festgestellt, dass rund 72 % der abgegebenen Wassermenge an private Haushalte ging, während der Rest auf übrige gewerbliche und öffentliche Abnehmer sowie Weiterverteiler entfiel.
Die CDU-Fraktion betont die Bedeutung von Einsparungspotenzialen bei Behörden und öffentlichen Unternehmen, die als gutes Beispiel vorangehen sollten. Es wird darauf hingewiesen, dass die Verwaltung und die öffentlichen Unternehmen als einer der größten Verbraucher von Trinkwasser in Hamburg ihre eigenen Anstrengungen zur Wassereinsparung verstärken sollte.
Die Hamburger Umweltbehörde hat auf die steigenden Wasserverbrauchszahlen und die zunehmende Sommerdürre hingewiesen. Um dem hohen Verbrauch gerecht zu werden, wurde von HAMBURG WASSER und der Umweltbehörde eine Wassersparkampagne mit dem Motto „Wertvoll – unser Trinkwasser“ gestartet. Die Kampagne informiert über die Herkunft, den Bedarf und mögliche Sparmaßnahmen beim Trinkwasserverbrauch. Praktische Tipps zum Wassersparen in Haushalt und Garten werden gegeben, und die Informationen werden über verschiedene Kanäle wie Pressekonferenzen, Webseiten, Plakatierung und soziale Medien verbreitet.
Der Senat hat auch Maßnahmen zur Verringerung des Wasserverbrauchs von Industrie und Gewerbe ergriffen. Durch Wasserrechtsverfahren wird geprüft, ob das geförderte Grundwasser in Unternehmen rationell und effektiv verwendet wird. Die private Grundwasserförderung wurde in den letzten drei Jahrzehnten um mehr als 60 % reduziert. Zudem gibt es das Förderprogramm „Unternehmen für Ressourcenschutz (UfR)“, das Unternehmen bei der Einsparung von Wasser unterstützt.
Es wurde betont, dass die Bewässerung von Grünanlagen und Parks in Hamburg aufgrund der großen Fläche und der Vielzahl der Anlagen nicht regelhaft erfolgt. Nur wenige Sonderanlagen und Neupflanzungen werden während der Fertigstellungs- und Entwicklungspflege bewässert. Eine gute Pflanzenauswahl und die Förderung von Naturverjüngung spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die CDU-Fraktion betont die Notwendigkeit, die Wassereinsparungsmaßnahmen auf breiter Front umzusetzen und sieht insbesondere die Verwaltung in der Verantwortung, als gutes Beispiel voranzugehen. Es wird darauf hingewiesen, dass das Trinkwasser in Hamburg nicht zu einem Luxusgut werden sollte, sondern für alle erschwinglich bleiben muss. Durch Anreizprogramme, verstärkte Nutzung von modernen Armaturen und die Umstellung der landwirtschaftlichen Bewässerung auf gereinigtes Abwasser können Wassersparmaßnahmen effektiv umgesetzt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen zur Wassereinsparung in Hamburg erfolgreich sind und die Bevölkerung, die Verwaltung und die Industrie ihren Beitrag leisten, um das Trinkwasser langfristig zu sichern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir sicherstellen, dass sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge für alle Menschen in Hamburg verfügbar bleibt.