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CDU-Antrag abgelehnt: Barzahlung im Bus weiterhin nicht möglich! 

Die jüngste Entscheidung des Hamburger Senats, die Bargeldzahlung in Bussen des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv) abzuschaffen, hat zu hitzigen Diskussionen geführt. Der Antrag der CDU, diese Maßnahme rückgängig zu machen und die Zahlungsmöglichkeiten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erweitern, wurde jedoch bedauerlicherweise von der rot-grünen Koalition abgelehnt. 

Seit dem Jahreswechsel haben Fahrgäste in Hamburg keine Möglichkeit mehr, ihre Bustickets bar zu bezahlen. Diese Umstellung wurde jedoch von Anfang an von Problemen begleitet. Nicht nur waren die hvv Prepaid Cards an vielen Verkaufsstellen unzureichend verfügbar, sondern auch wurde eine entscheidende gesellschaftliche Minderheit bei dieser Umstellung ignoriert. Menschen mit Beeinträchtigungen, Analphabeten, Obdachlose, Rentner und Touristen sind von dieser Entscheidung besonders betroffen. 

Die spontane Nutzung des ÖPNV gestaltet sich zunehmend schwierig, da die Möglichkeit fehlt, Fahrkarten direkt im Bus mit Bargeld zu erwerben. Darüber hinaus sind an den meisten Haltestellen keine Fahrkartenautomaten vorhanden, und die Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte ist ebenfalls nicht möglich. Das Aufladen von Kartenguthaben ist zudem nur in 5-Euro-Schritten möglich, was insbesondere für Gelegenheitsfahrer unpraktisch ist. 

Während die Mehrheit der Fahrgäste ihre Tickets möglicherweise über die hvv-App oder andere digitale Kanäle erwirbt, dürfen die Bedürfnisse von Minderheiten nicht ignoriert werden. Menschen ohne Smartphone, ältere Menschen, Analphabeten oder Personen mit Sprachbarrieren werden vor die Herausforderung gestellt, erst zu einem Automaten oder einer Verkaufsstelle zu gelangen, um eine Fahrkarte zu erwerben. 

Die Abschaffung der Bargeldzahlung in Bussen ist zweifellos eine politische Entscheidung, die den Zugang zum ÖPNV erschwert und bestimmte Bevölkerungsgruppen ausschließt. Während die Digitalisierung zweifellos Fortschritte bringt, darf niemand auf der Strecke bleiben. Es ist entscheidend, dass analoge Bezahlmöglichkeiten erhalten bleiben, um eine inklusive und zugängliche Nutzung des ÖPNV zu gewährleisten. 

Der öffentliche Nahverkehr erfüllt eine elementare Versorgungsfunktion und sollte für die gesamte Gesellschaft zugänglich sein. Der Antrag der CDU forderte daher die Wiedereinführung der Bargeldzahlung in Bussen, die Einführung von EC- und Kreditkartenzahlungsmöglichkeiten sowie die schrittweise Implementierung eines „touch in and out“-Systems in allen Verkehrsmitteln des hvv und der VHH. 

Leider wurde dieser Antrag von der rot-grünen Koalition abgelehnt. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Entscheidungen im Hinblick auf den ÖPNV die Bedürfnisse aller Fahrgäste berücksichtigen und sicherstellen, dass niemand aufgrund von sozialen oder technologischen Barrieren ausgeschlossen wird.