Das Klärwerk Köhlbrandhöft, das größte seiner Art in Deutschland und wohl auch Europa, prägt mit seinen ikonischen eiförmigen Faulbehältern den Hamburger Hafen und versorgt ca. 2,4 Millionen Menschen. Seit 1842 sorgt Hamburg Wasser als öffentliches Unternehmen für sauberes Wasser und nachhaltige Energie. Hier trifft Tradition auf zukunftsweisende Umwelttechnik. Gemeinsam mit meiner Fraktionskollegin Anke Frieling habe ich das Klärwerk besucht.
Das Klärwerk Köhlbrandhöft ist das größte seiner Art in Deutschland und ein unverzichtbarer Bestandteil der Hamburger Infrastruktur. Jeder Hamburger kennt die markanten, eiförmigen Gebäude, die die Skyline des Hafens prägen. Diese zehn Faulbehälter spielen eine zentrale Rolle in der Abwasserbehandlung der Stadt: In ihnen werden Klärschlämme ausgefault, um Faulgas zu gewinnen, das anschließend zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt wird. So trägt das Klärwerk nicht nur zur Wasserreinigung bei, sondern auch zur nachhaltigen Energieversorgung Hamburgs.
Gegründet im Jahr 1842 nach dem großen Brand, ist das Werk eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Seitdem ist Hamburg Wasser als öffentliches Unternehmen unverändert in städtischer Hand geblieben und wurde nie privatisiert. Heute ist das Unternehmen in der gesamten Region aktiv und versorgt über 2,4 Millionen Menschen inklusive einem Industrieanteil von 30 bis 40 Prozent. Mit insgesamt 2.500 Mitarbeitern sorgt Hamburg Wasser u.a. für die zuverlässige Abwasserreinigung in Hamburg und 20 umliegenden Gemeinden. Obwohl die Anlagen von Hamburg Wasser viel Strom verbrauchen, will der Konzern bis 2030 komplett klimaneutral sein. Dafür soll u.a. noch eine weitere Windkraftanlage gebaut werden. Fünf Anlagen werden bereits auf den Liegenschaften von Hamburg Wasser betrieben.
Die Stadt wächst stetig, und mit ihr auch die Anforderungen an die Wasserinfrastruktur. Deshalb sind Erweiterungen und Modernisierungen im Klärwerk Köhlbrandhöft fest eingeplant. So ist der Bau von drei weiteren Faulbehältern geplant, die diesmal jedoch nicht in Eiform, sondern in Kannenform gestaltet werden sollen. Eine weitere Zukunftsmaßnahme ist die geplante Einführung einer vierten Reinigungsstufe, die vom Bundesgesetzgeber in Aussicht gestellt wurde. Die Planungen sind im Gange, und sobald die gesetzlichen Rahmenbedingungen feststehen, wird das Klärwerk entsprechend ausgebaut, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Besonders spannend für mich als Abgeordneter mit dem Schwerpunkt Tierschutz war die Vorstellung eines innovativen Projekts zum Vogelschutz. Mithilfe künstlicher Intelligenz wird ein System für die Windkraftanlagen von Hamburg Wasser angelernt, das Flugbewegungen verschiedener Vogelarten erkennt und vorhersagt. Ziel ist es, frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können, um flexibel auf die Bedürfnisse der Vogelwelt reagieren zu können. Ein gutes Beispiel dafür, wie technologische Innovationen auch im Bereich Umweltschutz eingesetzt werden können.
Der Besuch im Klärwerk Köhlbrandhöft zeigt eindrucksvoll, wie moderne Infrastruktur, innovative Technik und nachhaltige Stadtentwicklung miteinander verknüpft werden, um den Herausforderungen einer wachsenden Metropole gerecht zu werden.
Vielen Dank an alle engagierten Mitarbeiter von Hamburg Wasser.