Etwa 40 Teilnehmer versammelten sich zur Sitzung des Beirats Farmsen im AWO-Haus (Marie-Bautz-Weg 11), darunter viele Vertreter von Institutionen wie Fördern & Wohnen, Bürgerverein Farmsen-Berne, Parteien, Sozialunternehmen und Zusammenschlüsse wie „Omas gegen Rechts“. Erfreulicherweise auch viele engagierte Anwohnerinnen und Anwohner. Als Vertreter der CDU waren Nicolai Timpner und Mathias Rahn vor Ort.
Moderator Sebastian Unger (Quartiersmanagement TOLLERORT; als Protokollantin war Frau Solveigh Ohm vor Ort) kam nach einer schnellen Vorstellungsrunde auf Tagesordnungspunkt 1 zu sprechen: Einen Antrag des Farmsener Tischs (Lebensmittelausgabestelle im Einkaufstreff Farmsen).
Farmsener Lebensmittelausgabe „Farmsener Tisch“ erhält 1.500 EUR Förderung
In Vertretung von Pastor Jürgen Wippermann, dessen ev.-luth. Kirchengemeinde Farmsen-Berne den Antrag stellte, begründete ein Teilnehmer den Antrag. Der Farmsener Tisch, der mittlerweile im EKT Farmsen einen festen Platz gefunden hat und einmal die Woche (Mittwoch) an etwa 200 finanziell angeschlagene Menschen (bzw. etwa 140 Familien) Lebensmittel und Haushaltsgegenstände für einen symbolischen Preis von einem EUR ausgibt, benötigt einen Kühlcontainer. Denn – wie ein anderer Teilnehmer betonte – müssen aufgrund fehlender Kühlung und damit zusammenhängenden schnelleren Verderbs – gespendete Lebensmittel weggeworfen werden. Um dies künfitg zu vermeiden, sind 8.190 EUR für einen Kühlcontainer, Transportkosten und Installation/Aufstellung diesens veranschlagt.
Die Finanzierung ist durch verschiedene Spenden zugesagt: Das Sozialwerk des Bürgervereins Farmsen-Berne will 2.000 EUR, der SC Condor durch eine Veranstaltungseinnahme, der Wirtschaftsstammtisch 2.000 EUR und eine Organisation durch eine weitere Veranstaltung (Eierverkauf) 1.000 EUR beisteuern. Zusammen mit der beantragten Summe des Beirats Farmsen von 1.500 EUR wäre der Kühlcontainer finanziert. Dem Antrag stimmten die teilnahmeberechtigten Mitglieder des Beirats zu; deutlich mehrheitlich sprach sich die gesamte Teilnehmerrunde dafür aus. Gleichzeitig hat der Beirat in der letzten Sitzung dieses Jahres den Verfügungsfonds ausgeschöpft.
Kleiderkammer des AWO-Hauses sucht neuen Standort
Im AWO-Haus Farmsen befindet sich eine gut genutzte Kleiderkammer, die auch Haushaltsgegenstände (außer Elektrogeräte) beinhaltet. Zweimal in der Woche ist diese geöffnet – Dienstags von 14:00 bis 16:00 Uhr und Donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr. Bisher wurde die Mietzahlung für den Raum der Kleiderkammer durch die Förderung des freiwilligen Engagements abgedeckt. Bei diesem Förderinstrument verändert sich jedoch der Verteilungsschlüssel für die Kleiderkammer. Dies führt dazu, dass die Miete nicht mehr vollständig übernommen werden kann. Daher muss ein neuer Raum mit geringerer Miete gefunden werden, um die Kleiderkammer Farmsen zu erhalten. Ein Raum mit etwa 60 Quadratmetern Fläche ist gesucht – bestenfalls in der Nähe des Marie-Bautz-Weges, sodass möglichst viele Menschen ihren Weg dorthin finden können. Das Kubiz Berne wäre bspw. zu weit weg. Vorgeschlagen wurde von anderen Teilnehmern, Kontakt zur SAGA und zur Kita Jonni-Birckholtz aufzunehmen, die derzeit freie Räume aufweisen würden. Der Kita-Vorschlag wurde jedoch mit dem Argument gekontert, dass eine Kita zurecht eine weitestgehende „geschlossene Einrichtung“ wäre. Wenn Sie einen Tipp haben, melden Sie sich gerne bei mir: sandro.kappe@gmail.com
Bündnis für Demokratie und Vielfalt
Das neu gegründete, überparteiliche Bündnis für Demokratie und Vielfalt, welches erste Aktionen plant, stellte sich vor. Tom Hinzmann sprach vom letzten Treffen tags zuvor, die Ziele und geplante Aktionen. Das Bündnis setzt sich für die von vielsacher Seite gefährdete Demokratie ein und setzt auf Aufklärung, direkte Ansprache und Einbindung der Zivilgesellschaft, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Feinde der Demokratie und Fake News zu bekämpfen. Das Gebiet auf, dass sich das Bündnis bezieht, sind die Stadtteile Bramfeld, Farmsen-Berne und Steilshoop. Zahlreiche Organisationen und engagierte Privatpersonen beteiligen sich. Die CDU ist ebenfalls im Bündnis beteiligt. Das nächste Treffen findet am 16.12.2024 statt. Ort: AWO Feldschmiede 15D um 19:30 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Bedarf-/Bestands-Analyse in Farmsen / Umfrage
Die Teilnehmer diskutierten, inwiefern der Beirat Farmsen die Bewohnerinnen und Bewohner fragen könnte, was ihre Problemstellungen und Bedürfnisse sind. Dafür existiert bereits ein eigener Arbeitskreis. Mehrheitsfähig waren die Positionen, dass die Fragestellungen genau ausgearbeitet werden müssen; es bspw. keine Suggestivfragen sein dürften, dass möglichst viele Menschen erreicht werden sollten. Ein Vorschlag war, eine Agentur dafür einzusetzen. Eine Umfrage bei den Anwohnern durchzuführen, erfuhr eine Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder.
Kitas in Farmsen
In der letzten Sitzung sprachen Vertreter der Kita MouseHouse aus Farmsen über die schwierige Lage für ihren Kindergarten und die Kitas in Farmsen-Berne allgemein. Die Kita MouseHouse muss zum 30.08.2025 ihre aktuelle Räumlichkeit im Marie-Bautz-Weg 13 verlassen, siehe https://www.sandrokappe.de/senat-blockiert-loesung-die-kita-mousehouse-in-farmsen-berne-steht-vor-dem-aus/
Es gibt einen Antrag (siehe unten), der die schwierigen Bedingungen anspricht und zum Ziel hat, die Problemlagen als Eingabe der Bezirksversammlung Wandsbek zu präsentieren. Dieser Antrag wurde mit von der Mehrheit der Stimmberechtigten vertagt. Stimmen aus dem Kreis der Teilnehmer: Es wäre ein privatrechtlicher Vertrag, daher hätte die Politik wenig Gestaltungsspielraum; das Quartier wird derzeit neu gestaltet, es käme auf jeden Fall eine neue Kita dazu, sodass das Entfallen der Kita MouseHouse kompensiert würde; es würde ein nahe bevorstehendes Treffen des Bezirksamtsleiters Ritzzenhoff mit den Kita-Verantwortlichen geben. Zudem berichteten Teilnehmer der Runde, dass die Betreuungsplätze derzeit nicht das Problem seien – es würden genügend Plätze zur Verfügung stehen, auch die Bewohner/innen der neuen Flüchtlingsunterkunft am Tegelweg hätten alle Betreuungsplätze gefunden. Vielmehr seien der Betreuungsschlüssel (zu wenige Fachkräfte pro Kita-Gruppe), das Gutscheinsystem in Hamburg (6 Stunden Betreung wären oft zu wenig) und der über allem schwebende Fachkräftemangel das Problem. SPD-Vertreter der Runde sprachen davon, dass dies ein stadtweites Problem sei und damit nicht spezifisch Farmsen-Berne das Problem hätte. Ob dies eine zufriedenstellende Antwort bei einem Stadtteil Farmsen-Berne ist, welcher überdurchschnittlich viele Geflüchtete aufweist und damit höhere Anforderungen an Kinderbetreuung hat, ist die andere Frage.
Omas gegen Rechts
Die Organisation Omas gegen Rechts stellte sich kurz vor – anwesend waren Vertreterinnen aus den Walddörfern. Sie suchen neue Betätigungsfelder, wollen unterstützen und sich weiter vernetzen. Omas gegen Rechts wächst weiterhin laut den Teilnehmerinnen.
Termine
Der Beirat Farmsen tagt die nächsten Male:
26.02.2025
24.06.2025
25.09.2025
08.12.2025
Das Stadtteilfest der Mgf Gartenstadt eG in Farmsen findet statt am 04.07.2024. Hier sind Organisationen des Stadtteils wieder herzlich eingeladen, einen eigenen Stand zu präsentieren. Es wird wieder eine Live-Band geben.