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Am Stühm-Süd/Aprikosenweg: Bürgerinitiative fordert faire Lösung für die Pflege von Straßenbegleitflächen

Seit vielen Jahren kümmert sich eine engagierte Siedlungsgemeinschaft im Bereich Am Stühm-Süd/Aprikosenweg eigenständig um die Pflege einer Straßenbegleitfläche. Diese Grünfläche, die ursprünglich im Verantwortungsbereich des Bezirksamtes liegt, wurde durch die Gemeinschaft in Schuss gehalten, da das Amt selbst hier keine Pflege durchführte. Nun stellt sich die Frage, warum die Anwohner weiterhin für die Pflege der öffentlichen Fläche verantwortlich sein sollten, während das Bezirksamt hierfür Gebühren für Sondernutzungsverträge einfordert.

Die Forderung: Die Siedlungsgemeinschaft wandte sich an das Fachamt Straßengrün mit dem Anliegen, die Fläche künftig durch die Stadt pflegen zu lassen und das Areal in das offizielle Mähverzeichnis aufzunehmen. Gleichzeitig baten sie um Klärung darüber, wer für die Kosten der bisherigen Pflege aufkommen würde, sollte das Bezirksamt weiterhin keinen Unterhalt der Grünfläche übernehmen. Es handelt sich konkret um die Fläche an der Straße Am Stühm-Süd vor den Häusern 140 bis 154, welche gemäß den Pachtverträgen der Stadt zur Pflege obliegt.

Antwort des Bezirksamts: In seiner Stellungnahme erklärte das Bezirksamt, dass keine regelmäßige Pflege durch die Stadt erfolgt, wenn Anlieger die Grünflächen eigenständig mähen. Da die betroffene Fläche bislang dank des Engagements der Anlieger gut gepflegt war, sah das Bezirksamt keinen Handlungsbedarf. Allerdings, so das Amt, werde die Fläche in das städtische Mähverzeichnis aufgenommen, sollte die Siedlungsgemeinschaft künftig von der Pflege zurücktreten. In diesem Fall würden die Arbeiten durch das Bezirksamt etwa zwölfmal pro Jahr durchgeführt.

Fokus und Problematik: Der Fall wirft ein Licht auf eine verbreitete Problematik im Umgang mit öffentlichen Grünflächen: Wo Anlieger freiwillig einspringen, entlasten sie die Stadt und erhalten dennoch weder Kostenersatz noch steuerliche Anreize für ihre Arbeit. Das Beispiel zeigt, wie bürgerschaftliches Engagement schnell zur Belastung für die Anwohner werden kann, wenn die öffentliche Hand sich dauerhaft auf diese Unterstützung verlässt, ohne Verantwortung zu übernehmen oder auf konkrete Anfragen zu reagieren.

Die Siedlergemeinschaft fordert eine klare Regelung, die nicht nur Transparenz hinsichtlich der Pflegeverantwortung schafft, sondern auch die Frage nach einer fairen Lastenverteilung beantwortet. Modelle aus anderen Städten, in denen Anlieger von steuerlichen Vergünstigungen oder finanziellen Ausgleichszahlungen profitieren, könnten hier ein Vorbild sein.

Fazit: Der Fall Am Stühm-Süd zeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Verwaltung und Bürgern ist, um faire und nachhaltige Lösungen zu finden. Eine gerechte Aufteilung der Pflegekosten und die Integration in das Mähverzeichnis des Bezirksamts wären erste Schritte, die die Pflegeverantwortung klar regeln und das bürgerschaftliche Engagement wertschätzen würden.