In Bramfeld, Steilshoop und Farmsen-Berne sieht man sie überall: verlassene Einkaufswagen, die von unverbesserlichen Kunden bis nach Hause genutzt und dann achtlos in der Umgebung stehen gelassen wurden. In Grünanlagen, auf Radwegen und vor Haustüren – diese herrenlosen Einkaufswagen werden zunehmend zur Gefahr und Belästigung für die Anwohner. In vielen Fällen werden sie nicht nur als störend empfunden, sondern stellen auch eine potenzielle Gefahr für Verkehrsteilnehmer dar.
Das Problem ist nicht neu, doch die Situation scheint sich weiter zu verschärfen. Häufig bleiben die Wagen tagelang, manchmal sogar wochenlang unbeachtet stehen. Dies ist nicht nur eine Frage der Ästhetik oder des Unmuts der Anwohner, sondern auch eine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Denn wenn die Händler die Einkaufswagen nicht rechtzeitig abholen und auch keinen Vertrag mit der Stadtreinigung Hamburg abgeschlossen haben, werden diese einfach verschrottet – ein unnötiger Verlust von Material und Energie.
Ein Gespräch mit der Leitung der Stadtreinigung Hamburg hat ergeben, dass derzeit keine Regelung existiert, die die Rückführung der Einkaufswagen auf Kosten der Allgemeinheit verhindern könnte. Es ist nicht Aufgabe der Stadtreinigung, die Wagen für faule Kunden zurückzubringen. Doch ein Vorschlag, der zur Lösung des Problems beitragen könnte, steht im Raum: Die Stadtreinigung sollte den Eigentümern der Einkaufswagen eine Rechnung für das Einsammeln und Zurückbringen der Wagen ausstellen. Dadurch würden die Händler motiviert, innovative und digitale Lösungen zu entwickeln, um das Problem zu minimieren.
Eine mögliche Lösung wären GPS-Sender an den Einkaufswagen, die es den Händlern ermöglichen, die Position der Wagen zu verfolgen und diese bei Bedarf zeitnah einzusammeln. Derzeit scheint es jedoch, als hätten viele Händler das Thema noch nicht ausreichend in den Fokus genommen. Viele Geschäfte haben nach wie vor keinen Vertrag mit der Stadtreinigung abgeschlossen, was dazu führt, dass die Wagen unnötig lange in der Umgebung stehen bleiben.
Der Senat sieht bislang keinen Handlungsbedarf und verweist auf die bereits ergriffenen Sicherungsmaßnahmen in Schwerpunktbereichen. Einkaufswagensperren mit Magnet- oder Induktionsstreifen rund um das Betriebsgelände sollen verhindern, dass die Wagen das Gelände verlassen. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Die Vielzahl der falsch abgestellten Einkaufswagen deutet darauf hin, dass diese Maßnahmen nicht flächendeckend wirken.