Die Energieministerkonferenz hat in ihrer Sitzung am 30. März 2023 auf Vorschlag des Landes Berlin einstimmig beschlossen, dass sogenannte Balkon-Solaranlagen leichter installiert und betrieben werden sollen. Dafür müssen Gesetze des Bundes sowie Normen und technische Anwendungsregeln geändert werden.
Die Energieministerkonferenz befürwortet und unterstützt u. a. folgende Vereinfachungen:
- Erhöhung der Bagatellgrenze von derzeit 600 Watt auf 800 Watt,
- Anmeldung nur noch bei der Bundesnetzagentur statt wie bisher auch beim örtlichen Stromnetzbetreiber,
- Verantwortung für die Gerätesicherheit soll bei den Herstellenden liegen,
- Vermietende und Wohnungseigentümergemeinschaften sollen grundsätzlich zustimmen müssen.
Die Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte den Senat bereits im Januar gebeten sich für eine Vereinfachung der Installation von Balkonkraftwerken im Bundesrat einzusetzen. Leider hat rot-grün diesen Antrag abgelehnt (22-10522), so musste nun Berlin diesen Vorstoß übernehmen. Wir begrüßen diese Entscheidung ausdrücklich.
Berlin hat am 10. Februar 2023 ein umfassendes Förderprogramm für Stecker-Solargeräte am Balkon gestartet. Bis zu 14.000 Balkonkraftwerk-Projekte können finanziert werden. Dafür wurden sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt sogar ein Volumen von 10-Millionen-Euro für 18.000 Haushalte zur Verfügung. (Quelle)
Hamburg verzichtet weiter auf ein Förderprogramm für Balkonkraftwerke. Im Januar 2023 hatte die CDU-Fraktion ein Förderprogramm für Balkonkraftwerke beantragt (22-10522). Dies wurde jedoch unverständlicherweise von Rot-Grün abgelehnt. Schließlich wurden im Jahr 2022 insgesamt 19.319.000 € der für Klimaschutz vorgesehen Mittel nicht abgerufen (22-10567). Geld ist somit vorhanden.
Balkon-Solaranlagen können dabei helfen, gerade Bürgerinnen und Bürger mit geringen Einkommen im Hinblick auf die gestiegenen Stromkosten zu entlasten. Leider fehlt häufig das Geld für die Anschaffung. Das Einsparpotenzial eines gut ausgerichteten Balkonkraftwerks liegt bei 10 Prozent der jährlichen Energiekosten. Bei den steigenden Energiekosten wird die reale Ersparnis vermutlich noch höher ausfallen.