Am kleinen Bramfelder See wurden neue Rhododendren gepflanzt. Rhododendron ist aus ökologischer Sicht kein besonders wertvoller Strauch, der einen sehr geringen Nutzen für die Tierwelt hat. Hummeln besuchen die Pflanzen wohl, jedoch sind diese nicht auf Rhododendron angewiesen und gehen auch gerne auf genügend andere Sträucher. Auch
als Nistplatz sind sie nur bedingt geeignet, weil Vögel dichtere und dornige Gebüsche bevorzugen. Natürlich nistet auch mal ein Vogel im Rhododendron, aber andere Sträucher
sind dafür besser geeignet.
Aus ökologischer Sicht gibt es also keinen Grund, Rhododendren zu pflanzen, heimische Sträucher dagegen wären viel wertvoller.
Der Senat bewertet Rhododendren in ökologischer Hinsicht wie folgt:
„Obwohl insbesondere früh blühende Rhododendren für Bienen und Hummeln ein Nahrungsangebot darstellen, bieten heimische Sträucher und Hecken im Vergleich ein vielfältigeres Angebot und sind von deutlich höherer ökologischer Bedeutung. Darüber hinaus sind standortgerechte, heimische Gehölze i.d.R. anspruchsloser und widerstandsfähiger als feuchtigkeitsliebende Rhododendren.
In der Gesamtbetrachtung sind Rhododendren – aus ökologischer bzw. naturschutzfachlicher Sicht –für die Förderung der urbanen Biodiversität weniger geeignet.“
Rhododendren haben in der Gestaltung zahlreicher historischer Parkanlagen oder Friedhöfe (z.B. Hamburger Stadtpark, Ohlsdorfer Friedhof) Verwendung gefunden. Ihre Pflanzung ist aus gestalterischen und gartendenkmalpflegerischen Gründen fallweise weiterhin sinnvoll.“