Die Umweltbehörde hat an vielen Hamburger Gewässern Schilder aufgestellt, welche das Füttern von Enten und Gänsen verbieten. Viele Bürgerinnen und Bürger achten jedoch nicht auf die Schilder. An bestimmten Gewässern werden ganze Brottüten sowie auch Reis verfüttert. Jedoch wirkt das Füttern von Enten und Gänsen sich negativ auf die Gewässerqualität aus und bspw. können Enten durch Brot erkranken.
Auf meine Anfrage 22-8728 teilt der Senat mit, dass das Füttern von Gänsen und Enten als solches in Hamburg bislang nicht generell verboten ist. Jedoch plant der Senat ein ausdrückliches Verbot der Fütterung von Tieren in und an Gewässern in das Hamburgische Wassergesetz aufzunehmen. Da das Futter in der Regel in ein Gewässer gelangt, kann das Füttern ein Einbringen von Stoffen in ein Gewässer und damit eine erlaubnispflichtige Gewässerbenutzung gem. § 9 Absatz 1 Nr. 4 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sein. Ohne Erlaubnis liegt dann eine verbotene unerlaubte Gewässerbenutzung vor. Diese kann gem. § 103 Absatz 1 Nr. 1 WHG mit einem Bußgeld geahndet werden. Soweit die FHH an bestimmten Orten Verbotsschilder aufgestellt hat, handelt es sich um verbindliche wasserrechtliche Anordnungen gemäß § 100 Absatz 1 Satz 2 WHG. Bußgelder sind insoweit nicht vorgesehen. Leider prüft mangels bezirklichen Ordnungsdienst dies in Hamburg keiner. Der Senat antwortet lapidar: Im Rahmen der Gewässeraufsicht oder anlassbezogen nach Hinweisen aus der Bevölkerung werden enten- oder gänsefütternde Personen über die Folgen und das Verbot aufgeklärt.
Wieso ist das Füttern von Gänsen und Enten verboten?
Die Exkremente der Wasservögel führen – zusammen mit beträchtlichen Mengen von nicht verzehrten Brotresten, die auf den Gewässergrund absinken – zu einer Überdüngung des Gewässers. Der vermehrte Nährstoffeintrag führt zu einem verstärkten Wachstum von Algen und Wasserpflanzen. Mikroorganismen zersetzen das organische Material (Exkremente, Brotreste und abgestorbene Algen- und Wasserpflanzen) auf dem Grund und benötigen dafür Sauerstoff. Vor allem in den Sommermonaten kann dadurch eine Sauerstoffmangelsituation in den Gewässern begünstigt werden. Das Füttern von Enten und Gänsen wirkt sich daher negativ auf die Gewässerqualität aus.
Aufruf einer Tierhilfe
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