Das lehrschwimmorientierte Becken (LSB) im Bereich des ehemaligen Geländes der BFW Berufsförderungswerk Hamburg GmbH in Farmsen soll abgerissen werden. An anderer Stelle soll ein Ersatzbau erfolgen. Durch die Unterbringung von 500 Flüchtlingen soll der Abriss verzögert werden. Auf meine Anfrage (22-5098) teilt der Senat mit, dass der Standort Marie-Bautz-Weg (ehemals Berufsförderungswerk Farmsen) für eine Unterbringung von Geflüchteten vorrangig aus der Ukraine aktuell in Herrichtung ist. Geplant ist die Errichtung von – je nach familiärer Konstellation – zunächst bis zu 500 Plätzen, die bei entsprechenden Zugängen sukzessive belegt werden. Die Inbetriebnahme der ersten rund 270 Plätze wird voraussichtlich in der 13. Kalenderwoche 2022 stattfinden.
Die Förderung des Bundes beträgt laut vorläufigem Zuwendungsbescheid vom 17. November 2020 2.960.703 Euro. Dies entspricht 45 Prozent der geplanten Gesamtkosten in Höhe von 6.579.340 Euro. Der Bewilligungszeitraum des vorläufigen Zuwendungsbescheids endet am 31. Dezember 2023. Eine Verlängerung wird beim Bund beantragt, um die Fördermittel auch darüber hinaus zu sichern. Aufgrund der gegenwärtigen Marktentwicklung rechnet der Senat mit Kostensteigerungen, die in die ursprüngliche Berechnung noch nicht einfließen konnten. Nun plant der Senat eine aktualisierte Kostenberechnung. Somit werden die Kosten für Hamburg weiter deutlich steigen. Es rächt sich, dass die Planungen und Umsetzung sich verzögert haben. So sind ggf. sogar die Bundesmittel in Gefahr.
Auch steht immer noch kein Betreiber fest. Dazu teilt der Senat mit: „Das Interessensbekundungsverfahren wurde im Dezember 2021 eröffnet und dauert an. Bis Ende Januar 2022 konnten potentielle Betreibende entsprechende Unterlagen beim Bezirksamt einreichen. Diese werden zurzeit geprüft und Gespräche mit den Interessentinnen und Interessenten geführt. Zu deren Anzahl kann aufgrund des laufenden Verfahrens keine Angabe gemacht werden. Wann das Verfahren abgeschlossen werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab und kann noch nicht abgeschätzt werden.“
Fazit: Es ist politischer Wille (Beschluss der Bezirksversammlung Wandsbek), dass vor dem Abriss des alten Schwimmbades ein neues zur Verfügung stehen soll. In Anbetracht der zusätzlichen Kosten wird sich der Prozess weiter verzögert. Am Ende könnten sogar die Bundesmittel wegfallen. Der Senat muss den Prozess priorisieren, damit schnell ein Betreiber und ein Standort gefunden werden können. Nur so kann der Bau schnellstmöglichst beginnen und die Bundesmittel gesichert werden.
Nutzer vom Schwimmbad berichten mir, dass die Vereine und die Schwimmschule die Info vom Ende des Bades Anfang Juli erhalten haben. Dies ist in Anbetracht der Aufnahme der Flüchtlinge und des noch nicht definierten Abrisstermins nicht nachvollziehbar.