Seit Jahren sind die Planungen für Ausbau der Straßen Farmsener Weg/Karlshöhe/August-Krogmann-Straße bekannt. Direkt am Anfang hat die Siedlergemeinschaft aktiv an den Planungen mitgearbeitet, damit so viele Bäume wie möglich erhalten bleiben können. Leider wurden die Vorschläge von der Verwaltung nicht aufgenommen, wodurch erneut viele Bäume gefällt werden müssen. Um dies zu verhindern, haben die Bürgerinnen und Bürger jetzt einen Bürgerprotest organisiert und alle Bäume mit Schildern ausgestattet.
Die Planungen finden Sie unter: https://www.sandrokappe.de/farmsener_weg/
Auch wurde ein Anschreiben mit den Ideen entworfen, was ich im Folgenden darstellen möchte:
Ausbau der Straßen Farmsener Weg/Karlshöhe/August-Krogmann-Straße
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir in der Siedlergmeinschaft Carlshöhe e.V. sind nicht damit einverstanden, dass beim Ausbau des oben genannten Straßen-zuges im Abschnitt zwischen Grootmoor und dem Einmündungsbereich Carsten-Reimers-Ring, 16 sehr alte und daher qualitativ hochwertige, wertvolle Bäume gefällt werden sollen. Dieser Baumbestand, das gewohnte Grün, muss unbedingt erhalten werden. Die Bäume prägen den Straßenraum der Karlshöhe schon seit Jahrzehnten und leisten einen wichtigen ölokogischen Beitrag. Es wurden und werden in Hamburg schon zu viele Bäume gefällt, zudem hat sich in vergleichbaren Straßen-ausbauplanungen gezeigt, dass voreilige Entscheidungen getroffen werden und Planungsalternativen nicht ausreichend geprüft wurden. Die Ausbildung norm-gerechter Querschnitte für Verkehrsflächen und Straßennebenflächen sollten immer auch mit dem Erhalt wichtiger Grünbestände und den örtlichen Gegebenheiten abgewogen werden.
Wir tragen Ihnen hiermit nicht nur unsere Bedenken, sondern nachfolgend auch unsere Lösungsvorschläge vor und bitten alle in Betracht kommenden Gremien, sich für die Erhaltung des Baumbestandes einzusetzen.
Die Vorschläge orientieren sich zu einem Teil an dem Ausbau der Rolfinckstrasse. Dort konnten auf der Seite in Richtung Bahnhof Wellingsbüttel alle Bäume und der Erdwall erhalten werden. Fußgänger und Radfahrer nutzen gemeinsam den vor dem Straßenverkehr geschützten Weg zwischen Erdwall und den Grundstücken. Die Breite dieses Weges beträgt 2,50 m.
Nun zu unseren einzelnen Vorschlägen zur Realisierung an der Karlshöhe:
- Der Erdwall an der Einmündung Grootmoor in die Karlshöhe ist so niedrig, daß Autofahrer die Radfahrer und Fussgänger sehr gut im Blick haben. Unterholz befindet sich nicht auf dem Erdwall. Der erste Baum ist weit genug entfernt von der Einmündung. Nach unserer Auffassung muss der Erdwall nicht weiter abgetragen werden, ein Rückschnitt des Unterholzes wäre hinnehmbar, der Erdwall sollte zum Schutz des Baumbestandes jedoch nicht abgetragen werden.
- Die Vegetation des Erdwalls an der Einmündung Stühmtwiete in die Karlshöhe ist höher und muss über ungfähr 10m Länge abgetragen werden, um das Sichtfeld zu verbessern. Von der Stühmtwiete bis zum Beginn des Erdwalls sind schon 5m Sichtfläche frei, so dass sich insgesamt 15m Freifläche ergeben werden. Auch hier sollte beim Abtrag der Baumerhalt berücksichtigt werden.
- Die vier an der Einmündung Carsten-Reimers-Ring in die Karlshöhe zum Fällen vorgesehenen Bäume gestatten bereits heute jedem Autofahrer einen einwand-freien Blick auf Fußgänger und Radfahrer. Ein Erdwall und Unterholz sind dort nicht vorhanden. Die Verkehrssicherheit ist hier nicht beeinträchtigt und es besteht ausreichend Platz für den Begegnungsverkehr Radfahrer/Fußgänger.
- Die Distanz zwischen Erdwall und Grundstücksgrenzen beträgt an der Karlshöhe 2,60m. Sie ist damit rund 10cm breiter als bei der Planung in der Rolfinckstraße. Was dort möglich gemacht wurde, muss auch hier zugunsten des Grünerhalts möglich sein, darum bitten wir.
- Der Erdwall bietet Fußgängern und Radfahrern einen erheblichen Schutz und ist allemal besser, als ein Radfahrstreifen auf der vielbefahrenen Fahrbahn. Die vorhandenen Radwege sind überwiegend in gutem Zustand. Als Radfahrer fühlen wir uns hier sicher und auch wohl. Dies gilt in ganz besonderem Maße für unsere Kinder und Senioren aus der Nachbarschaft. Der derzeitige Alleecharakter trägt wesentlich dazu bei.
Auf dem von der Straßenfahrbahn abgetrennten Radweg fährt man geschützt vor Rasern, LKWs, Bussen und auch Spritzwasser. Ein auf die Fahrbahn aufgemalter Radfahrstreifen ist nicht nur für Kinder und Senioren ein Sicherheitsrisiko und stellt von daher für die allermeisten Radfahrer keine Alternative zur vorhandenen sicheren Alternative dar. Der bisherige Radweg müsste folglich weiterhin zusätzlich als Ausweichstrecke zur Verfügung stehen. Die Vorteile einer Verlagerung des Radweges können wir nicht nachvollziehen. Als Bewohner und Hauptnutzer der Wege wissen wir die vorhandenen Wege mit dem begrünten Schutzstreifen zur Fahrbahn sehr zu schätzen.
Insgesamt gesehen bedarf es nach unserer Auffassung und den dargestellten Fakten in dem beschriebenen Bereich keiner Verkehrslenkung durch Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, weil auch die Verlegung kurzer Strecken sowohl für Radfahrer als auch für Autofahrer Gefahren in sich birgt. Die vorhandene Streckenführung ist auch im Hinblick auf die geringe Frequentierung durch Fußgänger und Radfahrer völlig ausreichend. Somit ist eine Veränderung durch teure Baumassnahmen nicht erforderlich. Die für die Umgestaltung vorgesehenen öffentlichen Mittel können eingespart werden.
Mit freundlichen Grüßen
Name in Druckbuchstaben und Unterschrift